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Bundesamt für Migration und Flüchtlinge © MiG

Migrationsbericht 2023

Zahl humanitärer Aufnahmen in Deutschland massiv gesunken

Der Migrationsbericht der Bundesregierung zeigt einen deutlichen Rückgang der humanitären Aufnahmen in Deutschland. Sie bleiben weit hinter den Zusagen der Bundesregierung. Faeser fordert mehr Respekt für zugewanderte Menschen.

Mittwoch, 15.01.2025, 15:31 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 15.01.2025, 15:31 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Zahl der humanitären Aufnahmen in Deutschland ist 2023 deutlich zurückgegangen – weit hinter den Zusagen der Bundesregierung. Wie aus dem aktuellen Migrationsbericht hervorgeht, erhielten im vergangenen Jahr lediglich 4.351 Menschen einen Aufenthaltstitel aus völkerrechtlichen oder dringenden humanitären Gründen. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 17.425, überwiegend Afghaninnen und Afghanen. Das Bundeskabinett beriet am Mittwoch über den Migrationsbericht für das Jahr 2023.

Auch über Resettlement-Programme, mit denen besonders schutzbedürftige Personen in Kooperation mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR nach Deutschland gebracht werden, kamen deutlich weniger Menschen. 2023 waren es nur 2.352 Aufnahmen, im Vorjahr noch 2.500. Dabei hatte die Bundesregierung ursprünglich bis zu 6.500 Plätze für diese Programme zugesagt – ein Versprechen, das bei weitem nicht erfüllt wurde.

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Faeser: Mehr Respekt für zugewanderte Menschen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nahm die Beratungen zum Migrationsbericht zum Anlass, mehr Respekt und Anerkennung für Migrantinnen und Migranten zu fordern. Sie seien bereits lange selbstverständlicher Teil der Gesellschaft und hielten in vielen Bereichen das Land am Laufen, sagte Faeser am Mittwoch im Kabinett. Sie nannte Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und die Industrie als Beispiele. „Was diese Menschen leisten, verdient mehr Respekt“, sagte die SPD-Politikerin.

Laut Migrationsbericht lebten 2023 knapp 25 Millionen Menschen in Deutschland, die selbst oder deren Eltern zugewandert sind. „Das sind fast 30 Prozent unserer Bevölkerung“, sagte Faeser. Viele Zuwanderer leben zudem schon sehr lange in Deutschland: Bei den selbst eingewanderten Personen lag der Durchschnitt der Aufenthaltsdauer in der Bundesrepublik laut Migrationsbericht bei 20 Jahren.

Rund die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund hatte 2023 die deutsche Staatsangehörigkeit. Vor diesem Hintergrund warnte Faeser: „Wenn darüber diskutiert wird, wie Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit wieder entzogen werden kann, dann führt das zu dem Gefühl, dass es Bürger erster und zweiter Klasse gibt.“ Im Wettbewerb um Fachkräfte brauche man das Gegenteil. „Arbeits- und Fachkräfte kommen nur, wenn sie voll und ganz dazugehören können, statt Ausgrenzung befürchten zu müssen“, sagte die Ministerin. 2023 sank die Zahl der Erwerbsmigranten nach Deutschland dem Bericht zufolge um 0,9 Prozent auf gut 72.000 Personen.

Zuwanderungssaldo: 660.000 Menschen

Der Migrationsbericht der Bundesregierung betrachtet immer das vorvergangene Jahr und stellt zum großen Teil bereits bekannte Zahlen und Daten umfassend zusammen. 2023 wanderten rund 1,9 Millionen Menschen nach Deutschland ein, rund 1,3 Millionen zogen fort. Daraus ergibt sich ein Zuwanderungssaldo von rund 660.000 Menschen.

Er hat sich gegenüber 2022, als mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland kamen, mehr als halbiert, liegt aber deutlich über dem Niveau der Jahre zuvor. 2021 kamen rund 330.000 Menschen mehr nach Deutschland als fortzogen, 2020 waren es rund 220.000. Die Mehrheit der Zuzügler (gut 63 Prozent) kommt aus einem anderen europäischen Land nach Deutschland. (epd/mig) Aktuell Panorama

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