Neues 5-Jahres-Hoch
Täglich sieben rechtsextreme Delikte in Berlin
Mehr als 2.500 rechtsextreme Delikte hat die Berliner Polizei im vergangenen Jahr registriert. Das markiert einen neuen Höchststand seit 2020. Die Zahlen sind vorläufig und können in der Jahresstatistik höher ausfallen.
Dienstag, 04.02.2025, 11:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 04.02.2025, 12:41 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Berliner Polizei hat im vergangenen Jahr bislang 2.520 Fälle rechtsextrem motivierter Delikte gezählt. Das war der Höchststand der Jahre seit 2020 (2.515 Fälle), wie aus einer am Montag veröffentlichten Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus hervorgeht.
Darunter waren 79 Gewaltdelikte, 1.489 sogenannte Propagandadelikte sowie 332 Fälle von Volksverhetzung und 118 Sachbeschädigungen. Mit Nachmeldungen aus dem vergangenen Jahr müsse noch gerechnet werden, hieß es außerdem.
Linksextrem motivierte Delikte wurden im vergangenen Jahr bislang 621 gezählt. 2020 waren es 2.152 gewesen, 2023 waren es 1.133 Fälle. Die Polizei registrierte 2024 unter anderem 111 links motivierte Gewaltdelikte sowie 363 Sachbeschädigungen. Die Zahl sogenannter „islamistisch“ motivierter Delikte stieg in den vergangenen fünf Jahren von 97 (2020) auf 437 im vergangenen Jahr. Ungefähr die Hälfte davon (221) waren Sachbeschädigungen.
Rassistische und antisemitische Motivation
Eine antisemitische Motivation von rechts erkannten die Ermittler 2024 in 267 Fällen, darunter 148 Mal Volksverhetzung. Rassistische Motivation lag 245 Fällen zugrunde, darunter 17 Gewaltdelikte. Die Anzahl der links motivierten Antisemitismus-Fälle wurde mit 25 angegeben, darunter 5 Gewaltdelikte. „Islamistisch“-fundamentalistisch motivierter Antisemitismus wurde in 281 Fällen angenommen, darunter 164 Sachbeschädigungen.
Die Anzahl der Delikte in der Rubrik „Ausländische Ideologie mit antisemitischer Motivation“ lag bei 937, darunter 255 Volksverhetzungen und 137 Sachbeschädigungen. Ursächlich für die Zahlen dürfte der Krieg im Gaza-Streifen sein. Im vergangenen Jahr gingen Tausende auf die Straßen, um gegen das militärische Vorgehen Israels zu protestieren. (epd/mig) Aktuell Panorama
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