
Studie angekündigt
Wissenschaftler erforschen Rassismus in der Polizei-Arbeit
Die Frage ist nicht, ob es Rassismus und Diskriminierung in der Polizeiarbeit gibt, sondern wie verbreitet er ist. Das wollen Forscher in einer auf drei Jahre angelegten Untersuchung herausfinden – und Licht in ein Dunkelfeld bringen.
Dienstag, 04.03.2025, 10:12 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 04.03.2025, 6:50 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Goethe-Universität in Frankfurt am Main und die Polizeiakademie Hamburg haben eine wissenschaftliche Studie zu polizeilicher Diskriminierung begonnen. Eine repräsentative Befragung des Integrationsbarometers des Sachverständigenrates für Integration und Migration habe ergeben, dass als fremd wahrgenommene Befragte etwa doppelt so häufig von der Polizei kontrolliert (Racial Profiling) werden wie diejenigen, auf die dies nicht zutrifft, teilte die Uni am Montag mit.
„Über Rassismus und Diskriminierung in der polizeilichen Arbeit außerhalb von Personenkontrollen wissen wir aber viel zu wenig“, sagte Tobias Singelnstein, Kriminologe und Strafrechtler an der Goethe-Universität. Wie er weiter erklärt, gehe es bei der Studie darum, „die Ergebnisse aus der Bevölkerungsbefragung und die Einschätzungen von Polizistinnen und Polizisten zusammenzuführen.“ Bislang seien Betroffenenerfahrungen und polizeiliche Wahrnehmungen zumeist getrennt voneinander untersucht worden.
Die gemeinsam mit Eva Groß, Professorin für Kriminologie und Soziologie an der Polizeiakademie Hamburg, auf den Weg gebrachte Studie solle diese Erkenntnislücke füllen. Das auf drei Jahre angelegte Projekt „Rassismus und Diskriminierungserfahrung im Polizeikontakt“ wird den Angaben zufolge von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit rund 630.000 Euro gefördert, zehn Forschende sind beteiligt.
Befragung von 100.000 Personen
Bis zum 3. April 2025 laufe zunächst eine repräsentative Bevölkerungsbefragung, teilte die Goethe-Uni mit. Mittels Stichprobenziehung seien aus den Einwohnermelderegistern von Berlin, Frankfurt am Main, Dresden, Hamburg und München 100.000 Personen ausgewählt worden. Diese erhielten einen Brief mitsamt Link zu einem Online-Fragebogen.
„Je höher die Rücklaufquote ist, desto präzisere Aussagen zur Problemlage können wir treffen“, sagte Groß. Ergänzt werde die Befragung durch 60 Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der Polizei und zivilgesellschaftlichen Gruppen. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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