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Kinderwagen (Symbolfoto) © de.depositphotos.com

Korrektur

Polizei: Rassistische Tat gegen Mutter mit Baby war erfunden

Der Vorfall klang drastisch, aber: Ein angeblich rassistisch motivierter Angriff gegen eine Frau mit Baby war nach neuem Ermittlungsstand erfunden. Tat und Angreifer gab es laut Polizei nicht.

Mittwoch, 12.03.2025, 13:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 12.03.2025, 13:26 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Einen angeblich rassistisch motivierten Angriff auf eine Mutter und ihr zwei Monate altes Baby in Herne hat es nach Ermittlungen des Staatsschutzes gar nicht gegeben. Ein Polizeisprecher sagte am Vormittag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, die von der 28-jährigen Mutter bei der Polizei gemeldete Attacke habe die Frau nur erfunden. Es sei am Montag nicht zu einer Gewalttat eines Unbekannten gegen sie und ihren Säugling gekommen. Das hätten zahlreiche Zeugenbefragungen am vermeintlichen Tatort in einem Park ergeben.

Am Dienstag hatte die Polizei vom Angriff eines unbekannten Radfahrers berichtet. Er habe die Frau nach deren Aussage von hinten in den Oberkörper getreten, als sie gerade ihre Tochter aus dem Kinderwagen gehoben und in den Arm genommen habe. Die junge Frau sei nach eigener Aussage nach der Attacke gestürzt, das Baby auf den Kopf gefallen. „Es gab aber keine Tat, es gibt keinen Täter“, sagte der Polizeisprecher nun. Die Frau habe gegenüber den Ermittlern falsche Angaben gemacht. Warum sie das getan habe, müsse nun ermittelt werden, dazu müsse die Frau noch befragt werden.

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Nach Zeugenaussagen ergibt sich laut Polizei ein anderes Bild

Laut Polizeisprecher hat der Staatsschutz mehrere Zeugen in dem Park befragt, der zum angeblichen Tatzeitpunkt belebt gewesen sei. Danach stelle sich der Vorfall so dar: An den Kinderwagen habe die Frau eine Hundeleine angebunden gehabt. Der Hund habe so stark gezogen, dass der Kinderwagen mit dem Baby umgefallen sei. Eine ältere Dame sei Mutter und Baby zu Hilfe gekommen.

Die 28-Jährige habe sich an die Polizei gewandt und von einem Angreifer auf einem Fahrrad berichtet, der sich rassistisch geäußert habe und dann geflüchtet sei. „Wir nehmen solche Schilderungen sehr ernst“, erläuterte der Polizeisprecher. Daher habe der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen und zahlreiche Menschen befragt. Bei der 28-Jährigen handele es sich um eine Deutsche mit indischen Wurzeln.

Der angebliche Vorfall hatte Bestürzung ausgelöst. Auch MiGAZIN hatte unter Berufung der Polizeimeldung darüber berichtet. Ein Bündnis hatte in Herne für Donnerstagabend zur Teilnahme an einer Mahnwache gegen Rassismus aufgerufen. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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