
30-jähriges Jubiläum
Wochen gegen Rassismus feiern Vielfalt der Gesellschaft
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus feiern in diesem Jahr doppelt: 30-jähriges Jubiläum und die Vielfalt. Mit tausenden Veranstaltungen macht die Zivilgesellschaft deutlich: Menschenwürde ist nicht verhandelbar.
Montag, 17.03.2025, 15:04 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 17.03.2025, 15:05 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus wollen Fremdenfeindlichkeit eine klare Grenze setzen. Es könne kein besseres Motto als „Menschenwürde schützen“ geben, sagte die Frankfurter Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) vor der bundesweiten Eröffnung der UN-Wochen am Montag in Frankfurt am Main. Politische Rechtsaußen-Kräfte wollten das gesellschaftliche Miteinander zerstören. Die Wochen gegen Rassismus wollten hingegen die Vielfalt der Gesellschaft und die Gleichwertigkeit der Menschen feiern.
Während der Wochen gibt es laut dem Programm in vielen Kommunen „Rundgänge für Demokratie und gegen Rassismus“, Sportveranstaltungen, interkulturelle Feste oder offene islamische Freitagsgebete. Weil die Wochen in diesem Jahr in den islamischen Fastenmonat Ramadan fallen, gibt es in manchen Gemeinden auch gemeinsames Fastenbrechen.
Die UN-Wochen seien in Deutschland zum ersten Mal vor 30 Jahren in Frankfurt am Main ausgerufen worden, erklärte Eskandari-Grünberg. Die 90er Jahre seien eine Zeit des Aufbruchs, aber auch der Enthemmung rassistischer Gewalt gewesen. Der daraufhin vom Deutschen Bundestag formulierte „Asylkompromiss“ habe das Asylrecht ausgehöhlt. Die Politik dürfe angesichts eines migrantenfeindlichen Diskurses „heute nicht wieder einknicken“, sagte die Bürgermeisterin.
30 Jahre Internationale Wochen gegen Rassismus
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus seien seit 30 Jahren in Deutschland eine Erfolgsgeschichte, sagte der Mitgründer, der Vorsitzende der Stiftung gegen Rassismus, Jürgen Micksch. Vor 30 Jahren sei es allgemeine Auffassung gewesen, Rassismus habe es nur im Nationalsozialismus gegeben. Heute sei allgemein bewusst, dass Rassismus auch ein aktuelles Problem sei, gegen das man etwas tun müsse. Die rund 3.000 Veranstaltungen und 2.000 religiösen Feiern in vielen Kommunen bis zum 30. März machten das Engagement der Zivilgesellschaft deutlich.
Neun Religionsgemeinschaften unterstützen nach den Worten von Micksch die UN-Wochen. Erstmals habe die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern alle Gemeinden aufgerufen, einen Gottesdienst zu den Wochen zu veranstalten. Die zentrale interreligiöse Feier finde am Sonntag, 23. März, im katholischen Frankfurter Dom statt. Das Engagement für die UN-Wochen in Europa leide unter einem politischen Gegentrend, bedauerte Micksch. Die Koordinationsstelle in Tschechien sowie Projekte in Italien und der Slowakei seien gestrichen worden. In Österreich, Polen und Dänemark gebe es keine Ansprechpartner mehr. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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