
Dresden und Berlin
Rassistische Übergriffe auf Jugendliche und Kinder in öffentlichen Verkehrsmitteln
Gleich zwei Fälle rassistischer Gewalt vom Wochenende zeigen, wie ungehemmt Neonazis inzwischen Straftaten begehen: am helllichten Tag und in der Öffentlichkeit. In Dresden und Berlin griffen Rechtsextreme Jugendliche und Kinder in der Bahn an.
Montag, 17.03.2025, 12:07 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 17.03.2025, 12:07 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In zwei deutschen Großstädten sind Jugendliche am Wochenende Opfer von rechten und rassistischen Übergriffen geworden. In Dresden wurde ein 15-Jähriger angegriffen, in Berlin schnippte ein Mann eine brennende Zigarette auf ein Kind. Tatort waren in beiden Fällen öffentliche Verkehrsmittel.
Der Vorfall in Dresden ereignete sich am Samstagmorgen in einem Bus der Ersatzlinie 11. Zwei Männer setzten sich neben einen 15-Jährigen und hielten ihm ein Schild mit Hakenkreuzen und anderen NS-Symbolen vor das Gesicht, teilte die Polizei mit. Dann schlug einer der Täter dem Jugendlichen ins Gesicht und beleidigte ihn. Ein weiterer Täter fuchtelte zudem mit einem Messer vor seinem Gesicht herum.
Als die Männer versuchten, den Jugendlichen am Aussteigen zu hindern, gelang ihm die Flucht durch eine günstige Gelegenheit und Hilferufe. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen.
Kinder rassistisch beleidigt und mit Zigarette beworfen
Ebenfalls am Samstag ereignete sich in Berlin-Friedrichshain ein weiterer Angriff. Ein Unbekannter beleidigte zwei Kinder, einen 13-Jährigen und seinen 11-jährigen Freund, am S-Bahnhof Ostkreuz rassistisch. Anschließend schnippte er seine brennende Zigarette auf den 13-Jährigen, wodurch dessen Jacke ein Brandloch bekam.
Der Täter bestieg mit den Kindern die S-Bahn und verließ sie zwei Stationen später. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei ruft mögliche Zeugen dazu auf, Hinweise zu den Tätern zu geben.
Beide Vorfälle werfen erneut ein Schlaglicht auf rechte und rassistische Gewalt in Deutschland. Experten sehen einen Trend, dass sich die Angriffe gezielt gegen Minderjährige richteten – in aller Öffentlichkeit. Die Täter scheinen sich in ihrer Ideologie so sicher zu fühlen, dass sie nicht einmal Hemmungen haben, ihre Opfer in aller Öffentlichkeit zu attackieren. (mig) Aktuell Panorama
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