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Ukrainer demonstrieren für Frieden (Archiv) © Ying Tang/AFP

Saarland

Nach Anlaufproblemen Fortschritte bei Integration ukrainischer Geflüchteter

Im Saarland scheint es für Geflüchtete aus der Ukraine offenbar besonders schwer, einen Job zu finden. Das Ministerium will mit gezielten Maßnahmen gegensteuern. Jetzt meldet es erste Erfolge.

Dienstag, 08.04.2025, 13:32 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 08.04.2025, 13:36 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Das Saarland liegt bei der Integration von Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit zwar noch unter dem Bundesdurchschnitt, zeigt aber nach Angaben des Arbeitsministeriums „deutliche Fortschritte“. Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitsaufnahmen zwischen Februar 2024 und Februar 2025 um 70 Prozent gewachsen. „Das liegt deutlich über der bundesweiten Steigerung von 58 Prozent“, sagte eine Ministeriums-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die Beschäftigungsquote der Ukrainerinnen und Ukrainer sei von 10 Prozent Ende 2022 auf aktuell 24,4 Prozent gestiegen. Trotz der positiven Entwicklung liege sie aber noch deutlich unter der bundesweiten Quote von 31,6 Prozent. „Die Ursache hierfür liegt vor allem in der vergleichsweise niedrigen Ausgangslage im Jahr 2022“, hieß es aus dem Ministerium. Dennoch zeige sich eine kontinuierliche Annäherung an das bundesweite Niveau.

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12.400 Ukrainer im erwerbsfähigen Alter

Beschäftigt würden die Geflüchteten vor allem in Branchen wie dem verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe, dem Handel, dem Verkehrs- und Lagerwesen, dem Sozial- und Gesundheitswesen sowie dem Gastgewerbe. Insgesamt lebten im Januar 2025 rund 12.400 Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter im Saarland. Von ihnen seien 2.900 von Arbeitslosigkeit betroffen.

„Das Saarland beweist, dass gezielte Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter wirken. Unser Job-Turbo zeigt Erfolg“, kommentierte Arbeits- und Sozialminister Magnus Jung (SPD) die Zahlen. Dank enger Kooperation zwischen Jobcentern, Unternehmen und gesellschaftlichen Akteuren habe man die Beschäftigungsaufnahme von Ukrainerinnen und Ukrainern nachhaltig gefördert. Man baue auch weiterhin auf diese „starke Zusammenarbeit“.

Das Arbeitsministerium betont, dass insbesondere die seit Jahren etablierte Struktur der Jobcenter im Saarland einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg leiste. Diese seien darauf spezialisiert, Menschen mit Migrationshintergrund gezielt zu unterstützen.

Geld für Geflüchteten-Koordinatoren und Verein

Ergänzend würden seit Anfang des Jahres 2024 landesweit Geflüchteten-Koordinatoren eingesetzt. Sie agieren den Angaben zufolge als direkte Ansprechpersonen und Netzwerkpartner, um Vermittlungshemmnisse abzubauen und den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Ihre Finanzierung übernehme das Land.

Zusätzlich fördere das Ministerium den gemeinnützigen Verein UkraineFreundeSaar und sein Projekt „Let’s go to work!“. Es unterstütze ukrainische Geflüchtete beim Einstieg in den Arbeitsmarkt und trage damit zur Fachkräftegewinnung und sozialen Integration bei. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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