Studie
So viele Kinder im Hartz-IV-Bezug wie nie zuvor
Die Zahl der Kinder in Hartz-IV-Haushalten ist einer aktuellen Studie zufolge so hoch wie nie. Eine starke Zunahme wurde bei ausländischen Kindern verzeichnet, die Zahl der deutschen Kinder in SGB-II-Haushalten ist dagegen gesunken.
Donnerstag, 26.10.2017, 6:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:43 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Anteil der Kinder in Deutschland, deren Eltern Hartz IV beziehen, hat einer Untersuchung zufolge einen neuen Höchststand erreicht. 14,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland erhalten Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Insgesamt seien rund 1,95 Millionen Kinder und Jugendliche betroffen. Das seien über 110.000 Kinder oder 0,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Nach einer Auswertung von Daten der Bundesagentur für Arbeit vom Juni ist der Anstieg der Quote eine Folge der Zuwanderung vor allem von Flüchtlingen seit dem Jahr 2012, wie der WSI-Sozialexperte Eric Seils erläuterte. Zunächst habe sich dies in einem Anstieg der Fallzahlen beim Asylbewerberleistungsgesetz bemerkbar gemacht, da Flüchtlinge in der Regel in den ersten 15 Monaten keinen Anspruch auf Hartz IV haben.
Mehr ausländisch und weniger deutsche Kinder erhalten Sozialhilfe
Mit einer Verzögerung sei es dann zu einer starken Zunahme der Zahl ausländischer Kinder im SGB-II-System gekommen, erläuterte der Forscher. Diese Zahl habe sich seit Dezember 2011 von 291.373 auf 583.639 verdoppelt. Die Zahl der Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit in SGB-II-Haushalten sei dagegen seit Dezember 2011 um über 120.000 gesunken.
Regional konzentriert sich die Zunahme der Kinder, die auf Hartz IV angewiesen sind, auf Westdeutschland. Im Osten sei dagegen nur im vergangenen Jahr ein kleiner Anstieg festzustellen gewesen, hieß es. In den vergangenen Jahren habe dies zu einer gewissen Angleichung in beiden Teilen Deutschlands beigetragen. Es gebe aber weiterhin große regionale Unterschiede. (epd/mig) Gesellschaft Leitartikel Studien
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