Studie
Kinder nichtdeutscher Herkunft bleiben oft unter sich
Kitas mit einer hohen Qualität können herkunftsbedingte Unterschiede ausgleichen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Die Experten fordern eine gezielte Zusammensetzung der Kita-Gruppen, Kinder ausländischer Herkunft blieben oft unter sich.
Mittwoch, 20.12.2017, 6:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:43 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Gute Kitas können einer Studie zufolge Lücken im Sozialverhalten von Vier- bis Fünfjährigen ausgleichen. „Die Qualität von Kindertageseinrichtungen ist zentral für die frühkindliche Entwicklung“, sagte Georg Camehl, Bildungsexperte am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), am Dienstag in Berlin. „Kitas mit einer hohen Qualität können zudem herkunftsbedingte Unterschiede ein Stück weit ausgleichen.“ Qualitätsmindeststandards sollten deshalb bundesweit geregelt, angepasst und geprüft werden, forderte das Institut.
Die Qualität einer Kindertageseinrichtung werde von der Gruppengröße, dem Personalschlüssel, Gemeinschaftsaktivitäten, der Bildung des pädagogischen Personals und den zur Verfügung stehenden Materialien zum Spielen und Lernen geprägt. Allerdings sei auch die Zusammensetzung der Kita-Gruppe wichtig. „Leider herrscht in Deutschland eine gewisse Segregation“, kritisierten die Bildungsforscher. Über die Studie hatten zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet.
Kinder ausländischer Herkunft fänden sich oft in Kitas wieder, in denen die meisten anderen Kinder auch eine andere Familiensprache haben als Deutsch. „Das kann im Hinblick auf den Erwerb der deutschen Sprache und auf die Integration in die Gesellschaft nicht sehr förderlich sein.“ Das DIW sprach sich dafür aus, die Zusammensetzung der Kita-Gruppen durch gezielte Regelungen zu beeinflussen.
Jedes dritte Kind unter drei Jahren besucht Kita
Im vergangenen Jahr besuchten fast 33 Prozent der Kinder unter drei Jahren eine Kita. Im Alter von drei bis sechs Jahren waren es mit rund 94 Prozent fast alle Kinder.
Für die Untersuchung zum Sozialverhalten werteten die Wissenschaftler Daten von rund 1.700 Kindern aus knapp 200 deutschen Kitas aus. Grundlage waren Befragungen zum Nationalen Bildungspanel, wobei die Eltern angeben sollten, ob sich ihr Kind rücksichtsvoll verhält, lieb zu jüngeren Kindern ist, mit anderen teilt und anderen hilft. (epd/mig) Gesellschaft Leitartikel Studien
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Das Problem sind nicht die Kinder und Erzieher aber sehr oft die ausländischen Eltern, die „deutsche“ Erziehung, ihre Zielen und Methoden nicht verstehen und nicht akzeptieren.