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H&M-Werbung

„Die politische Stimmung begünstigt den Rassismus“

Die H&M-Werbekampagne hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Dennoch ist Deutschland weit von echter Rassismuskritik entfernt. Das attestiert die Aktivistin und Rheinländerin mit kongolesischen Wurzeln Emilene Mudimu der deutschen Gesellschaft im Gespräch mit MiGAZIN. Außerdem erklärt die Sozialarbeiterin die steile Karriere des N-Wortes und warum Deutschland das Land der bösen Blicke ist. Von Esra Ayari

Von Esra Ayari Mittwoch, 17.01.2018, 6:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.01.2018, 14:59 Uhr Lesedauer: 10 Minuten  |  

Esra Ayari: Was waren Ihre ersten Gedanken, nachdem Sie das Bild aus der H&M-Kampagne gesehen haben?

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Emilene Wopana Mudimu, in Köln geboren, wohnt mit ihrem Mann in Aachen. An der Universität zu Köln hat sie Erziehungswissenschaften und Sprachen und Kulturen Afrikas studiert und ist heute als Sozialarbeiterin tätig, wo sie mehrheitlich geflüchtete Familien begleitet und betreut. Außerdem betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann den Jugendverein „KingzCorner“ in Aachen. Die Aktivistin gibt regelmäßig Empowerment-Workshops zum Thema Hair-Politics und Workshops über Rassismuskritik und setzt sich auf diversen Social-Media-Kanälen gegen Rassismus und für ein stärkeres Bewusstsein des Rassismusproblems in Deutschland ein. Mehr über sie auf Facebook.

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Emilene Mudimu: Was viele nicht wissen ist, dass das Bild schon lange vor dem Aufschrei online abrufbar war. Ich hatte das Bild des Jungen gesehen und war nicht überrascht. Es ist natürlich traurig, aber nicht ungewöhnlich – vor allem nicht in der Modebranche. Diese stereotypischen Darstellungen von Schwarzen Menschen sind mir schon sehr oft begegnet. Was für mich viel interessanter ist, war die Beobachtung der Reaktionen. Oft ist es so, dass viele Unternehmen, die mit rassistischen Stereotypen arbeiten, ungeschoren davonkommen oder die mediale Aufmerksamkeit abnimmt, bevor tatsächlich Handlungen vorgenommen werden.

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Doch diesmal war es anders. Wie bewerten Sie die Resonanz auf die H&M Kampagne?

Mudimu: Die Resonanz war sehr groß und sehr weit gestreut. Viele Personen, die sich sonst nicht politisch äußern, haben Statements abgegeben – darunter auch Prominente. Dabei fielen die Reaktionen sehr unterschiedlich aus – auch in der People of Color- und Schwarzen Community. Viele Schwarze haben sich gegen die H&M-Kampagne gestellt, aber es gab auch viele, die keine Meinung hatten. Auch gab es solche, die die Kampagne so bewertet haben, dass von den wirklichen Problemen innerhalb der Community abgelenkt wird und H&M eben mit diesem starken Echo nur mehr Publicity bekommt. Wie gesagt: Neu ist nicht die rassistische Darstellung, sondern das starke Echo darauf.

Eine Reaktion, die für viele überraschend war, kam von der Mutter des jungen Models. Sie könne den Aufschrei nicht nachvollziehen. Ihre Position wurde teilweise als Rechtfertigung der Kampagne herangezogen.

Mudimu: Ja, es gab einige Berichte, vor allem aus dem englischsprachigen Kontext, die sich auf die Meinung der Mutters gestützt und die Kampagne rechtfertigt haben, was ich persönlich vehement ablehne.

„Der Meinung derjenigen, die nicht betroffen sind, also die der weißen Mehrheitsgesell- schaft, wird oft viel mehr Gewicht zugesprochen als den Stimmen derjenigen, die tatsächlich betroffen sind.“

Bei der Bewertung der Aussage der Mutter darf man nicht außer Acht lassen, wie viele Faktoren hier zusammenspielen. Der öffentliche Druck, der auf ihr und ihrem Kind lastet, ist immens. Sie ist als Erziehungsberechtigte des Jungen mit dafür verantwortlich, dass diese Kampagne überhaupt zustande gekommen ist. Doch der finanzielle Aspekt spielt hier eine große Rolle. Es ist sehr leicht, sich einen lukrativen Deal mit einer „falschen“ Reaktion zu verspielen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie sich nicht mit rassismusbezogenen Themen beschäftigt. Man kann auch nicht von jedem schwarzen Menschen auf dieser Welt erwarten, dass er aktivistisch ist und sich politisch äußert und engagiert. Es ist eine Art Privileg, sich mit Rassismus in dieser Form zu beschäftigen, nicht jeder hat die Ressourcen und die Zugänge hierfür. Daher muss man bei der Bewertung des Statements der Mutter alle Ebenen in Betracht ziehen und sollte sie nicht sofort beschuldigen.

Noch mal zurück zur Kampagne. Welches Narrativ wird überhaupt bei dieser Bildsprache und der Aufschrift „Coolest Monkey in the Jungle“ bedient?

Mudimu: Schwarze Menschen wurden im Laufe der Menschheitsgeschichte rassifiziert und werden es noch immer. Im Zuge von Kolonialisierung wurden sie in verschiedenen Kontexten entmenschlicht. Beispielsweise im Rahmen der Menschenzoos, wo Schwarze von Kolonialherren für ein weißes Publikum zur Schau gestellt und dementsprechend auch unter tierähnlichen Verhältnisse untergebracht und präsentiert wurden.

„Spricht man über Rassismus, wird sogar einem vorgeworfen, dass man sich zu intensiv mit dem Thema auseinandersetzen würde und selber rassistisch sei.“

Außerdem: Im 19. Jhd haben Biologen, Anthropologen sowie Wissenschaftler weiterer Disziplinen versucht, eine Verbindung zwischen Menschen und Affen zu finden und dieses sogenannte „Missing Link“ in Schwarzen Menschen „entdeckt“. Dabei wurden Schwarzen Menschen sowohl Eigenschaften von Affen sowie von Menschen, natürlich weißer Menschen, zugewiesen.

Europäische Wissenschaftler nutzen Schwarze Menschen, die in ihren Augen besondere anatomische Merkmale vorwiesen, in dem Rahmen nicht nur als Objekte ihrer Untersuchungen, sondern stellten ihre Untersuchung für einen kleinen Kreis von wohlhabenden weißen Menschen zur Schau.

Es war also in der Kolonialzeit schon eine übliche Narrative, Schwarze als Affen zu bezeichnen. Viele schwarze Menschen erleben das auch heute noch. Es gibt viele negative Erlebnisse, die man mit diesem Begriff des Affen in Verbindung bringt, die dann auch für jeden eine sehr persönliche und emotionale Ebene hat. Schwarze Menschen werden auch heute in Situationen konfrontiert, in denen sie durch die Verwendung des Begriffs Affe bewusst rassistisch beleidigt werden.

Trotz dessen wurden immer wieder Stimmen laut, die H&M-Kampagne sei nicht rassistisch und die Reaktionen übertrieben. Wie ist diese Abwehrhaltung zu verstehen?

Mudimu: Rassismusbezogene Themen werden in dieser Gesellschaft oft auf diese Art und Weise behandelt. Der Meinung derjenigen, die nicht betroffen sind, also die der weißen Mehrheitsgesellschaft, wird oft viel mehr Gewicht zugesprochen als den Stimmen derjenigen, die tatsächlich betroffen sind: Schwarze und People of Colour.

„Die Gesellschaft in Deutschland ist noch sehr weit davon entfernt rassismuskritisches Denken und Handeln umzusetzen.“

Es fehlt überall an Diversität. Wenn People of Colour und Schwarze in Unternehmen vertreten sind, dann selten in entscheidungstragenden Positionen. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass es überall an Sensibilisierung für rassismuskritische Themen mangelt – es gibt keinen, der sie darauf aufmerksam machen könnte. Das ist sehr gut an der H&M Kampagne erkennbar; daran haben so viele Menschen gearbeitet und sie wurde über mehrere Ebenen gereicht und niemandem soll diese rassistische Darstellung aufgefallen sein?

Kann diese rassismuskritische Haltung in der Mitte der Gesellschaft ankommen?

Mudimu: Die Gesellschaft in Deutschland ist noch sehr weit davon entfernt rassismuskritisches Denken und Handeln umzusetzen. Das liegt unter anderem daran, dass Rassismuskritik kaum oder gar nicht an Schulen besprochen wird, vor allem nicht im Kontext des Geschichtsunterrichts. Es ist nämlich eine Sache, die Meinung zu vertreten, dass diese Darstellung des Jungen rassistisch ist, aber zu wenige kennen die Begründung hierfür. Es gibt eine zu geringe Auseinandersetzung an Schulen und Bildungsinstitutionen mit dem Thema Rassismus.

Sowie in Unternehmen mangelt es auch in Bildungseinrichtungen an People of Colour und Schwarzen Menschen. Natürlich gibt es auch etliche Defizite in der medialen Berichterstattung über Schwarze und People of Colour

Warum wird mit Rassismus so defizitär umgegangen?

Mudimu: Rassismus ist ein Thema, von dem viele Menschen der Mehrheitsgesellschaft bzw. Weiße sich nicht angesprochen fühlen. Deswegen wird ihr nicht die nötige Relevanz geliehen. Das Selbstverständnis der Gesellschafft insgesamt muss sich ändern.

„Es ist immer wieder überraschend, wie viele davon irritiert sind, dass ich akzentfrei Deutsch sprechen kann.“

Oft wird versucht, das Bild zu vermitteln, dass nur was besonders Deutsch sei auch zu Deutschland gehöre. Die Debatten über die Leitkultur haben dies wiederholt bestätigt. Wir sind aber eine diverse Gesellschaft, doch genau das ist in dem Selbstverständnis der Mehrheitsgesellschaft noch nicht angekommen. Bevor wir also als Gesamtgesellschaft über die verschiedenen Ebenen, sprich über die Schulen, Privatunternehmen und Medieneinrichtungen, etwas erreichen können, müssen die Menschen den Begriff der Gesellschaft umdenken und aufhören, immer wieder Debatten darüber zu führen, was deutsch ist und was nicht.

Wird Rassismus also von der Mehrheitsgesellschaft ganz anders wahrgenommen als von den Betroffenen?

Mudimu: Ja, definitiv. Es herrscht ein starkes Gefälle bei der Wahrnehmung von Rassismus und es besteht starkes Desinteresse seitens der weißen Mehrheitsgesellschaft. Spricht man über Rassismus, wird sogar einem vorgeworfen, dass man sich zu intensiv mit dem Thema auseinandersetzen würde und selber rassistisch sei.

Natürlich gibt es auch Weiße, die sich stark damit auseinandersetzen und sich für diese Themen sensibilisieren, aber oft stagniert es auf der individuellen Ebene. Rassismus sollte aber nicht individuell, sondern strukturell bekämpft werden. Es müssen Workshops über Kultursensibilisierung oder über Critical-Whiteness für bestimmte Berufe, beispielsweise für den Beruf des Lehrers, vorausgesetzt werden. Nur so können wir von einem individualisierten Rassismusproblem, zu einer strukturellen Bekämpfung gelangen.

Die H&M-Kampagne ist kein Einzelfall. Sind in Deutschland dennoch, auch aufgrund des aktuellen Aufschreis, Fortschritte in der Rassismusbekämpfung erkennbar?

„Manchmal habe ich das Gefühl, dass Deutschland das Land der bösen Blicke ist. Man ist nicht nur verbal und medial, sondern auch nonverbal mit Rassismus konfrontiert.“

Mudimu: Das ist schwierig zu sagen. Bewegt man sich in bestimmten Kreisen, dann hat man das Gefühl, dass diejenigen, die sich mit Rassismuskritik beschäftigen, mehr werden. Aber oftmals bleibt man in einer Art Seifenblase. Je mehr man aber aus der Blase rausgeht, merkt man, dass vieles noch im Argen liegt.

Noch vor ein paar Wochen gab es die große Debatte um die Verwendung des N-Wortes eines AfD-Politikers bezogen auf Noah Becker. Für mich war das sehr heftig. Das N-Wort war in meiner Schul- und Jugendzeit stark tabuisiert. Plötzlich ist es aber wieder üblich, dass Politiker es sagen und ausschreiben. Der Tenor ist in jedem Fall rechter geworden.

Stichwort Noah Becker: Auch in den Kommentaren zu der H&M Kampagne wurde das N-Wort in erschreckend hoher Anzahl ausgeschrieben. Warum gilt es für sehr viele nicht als Tabuwort, trotz der schrecklichen Historie des Begriffes?

Mudimu: Wir haben eine Partei wie die AfD im Bundestag, die bestimmte Narrative vorlebt. Alles was öffentlich vorgelebt wird, wird oft von der Mehrheitsgesellschaft als selbstverständlich genommen und legitimiert. Die politische Stimmung im Land begünstigt die rassistische Sprache. Es gibt unter anderem die sogenannten Wutbürger, die aufgrund der Flüchtlingssituation erbost sind und erschreckende Ressentiments an den Tag legen. Im Zuge dieser Stimmung kann rassistische Sprache stärker gedeihen. Würde der Tenor dahingehend sein, dass man die Meinung vertritt, dass wir in einer Gesellschaft leben, die multikulturell geprägt ist und wir voneinander lernen und wachsen können, dann wären diese Probleme nicht so stark wie aktuell. Die Sprache ist auch immer das Spiegelbild der politischen und gesellschaftlichen Stimmung.

Wie erleben Sie als schwarze Frau den Alltagsrassismus in Deutschland?

Mudimu: Ganz unterschiedlich. Es ist immer wieder überraschend, wie viele davon irritiert sind, dass ich akzentfrei Deutsch sprechen kann. Wenn ich beispielsweise im Rahmen meiner Tätigkeit als Sozialarbeiterin mit Flüchtlingsfamilien in Behörden sitze, wird oft impliziert, dass ich ein Familienmitglied und nicht der Sprache mächtig bin oder nicht weiß, wie behördliche Vorgänge ablaufen. Im Prinzip ist es ein fortwährendes Absprechen von bestimmten Fähigkeiten. Auch sind immer wieder sexistische Mechanismen bezogen auf schwarze Frauen erkennbar. Wir werden mit den Attributen „rassig“, „temperamentvoll“, „laut“ und „sexuell aktiv“ assoziiert und dementsprechend behandelt.

Ich bin auch exzessiv mit rassistischer Sprache konfrontiert, ob es das N-Wort ist oder Sätze wie: „Du gehörst nicht hierhin“. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Deutschland das Land der bösen Blicke ist. Es ist wirklich gruselig, welch misstrauischen Blicke mir von Zeit zu Zeit zugeworfen werden. Man ist also nicht nur verbal und medial, sondern auch nonverbal mit Rassismus konfrontiert. Aktuell Interview

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  1. Akhigbe Andrea sagt:

    Rassismus ist es dann, wenn man auf Grund der Hautfarbe Unterschiede macht. Bei einem Kind mit dunkler Hautfarbe ein Problem zu sehen, wenn es ein T-Shirt mit „monkey“ Aufschrift an hat, aber bei einem Kind mit heller Hautfarbe kein Problem zu sehen, da macht man einen Unterschied. Jede Begründung macht es noch schlimmer, weil es Grundlagen für eine unterschiedliche Behandlung schafft. „Du darfst dieses T-Shirt nicht anziehen, weil die Dunkelhäutigen früher vergast wurden und vorher Affe genannt wurden.“ Das ist nicht gut für dunkelhäutige Kinder, wenn sie anders behandelt werden und sich die Begründung dafür aus früherem Rassismus anhören müssen.

  2. Sebaldius sagt:

    „Mudimu: Rassismus ist ein Thema, von dem viele Menschen der Mehrheitsgesellschaft bzw. Weiße sich nicht angesprochen fühlen.“

    Das stimmt, aber die daraus gezogene Schlussfolgerung ist falsch. Wenn die meisten Deutschen sich von Rassismus nicht angesprochen fühlen, dann deswegen, weil sie nicht rassistisch sind. Ihnen dann aber nach dem Prinzip „wer suchet der findet“ solange Rassismus einzureden und vorzuwerfen, bis sie dann tatsächlich rassistisch werden, wäre nichts anderes als eine selbsterfüllende Prophezeiung.

    Beispiel diese Werbekampagne, da merken die Anti-Rassismus-Aktivisten schon gar nicht mehr, dass sie selbst ein wesentlicher unverzichtbarer Teil genau der Werbekampagne sind, die sie da bekämpfen wollen. Dass sie selbst nämlich gerade mit ihrer Empörung und ihrem Protest, den sie da jetzt so laut in die Öffentlichkeit tragen, diese Marke überhaupt erst bekannt machen, und für entsprechenden Umsatz und Verkauf sorgen. Ohne diese Aktivisten würde doch überhaupt keiner wissen, was H&M da für Werbung macht. Die spielen ihre Rolle als Statisten und Multiplikatoren in diesem Reklame-Zirkus so perfekt, und lassen sich so glaubwürdig provozieren von schwarzer Hautfarbe und Sprüchen wie „Coolest Monkey in the Jungle“, dass man meinen könnte, sie würden dafür bezahlt. Und dann glauben sie tatsächlich auch noch, dass sie mit solchen Aktionen Rassismus bekämpfen könnten. Dass sie aber den Rassismus erst erzeugen, indem sie alles rassistisch nennen und selektieren was eine andere Hautfarbe hat, merken sie nicht.

    Das oberste Prinzip aller Werbung ist nun mal, dass sie provoziert und Aufmerksamkeit erregt und dadurch überhaupt erst wahrgenommen wird. Werbung, die alle übersehen und die keiner zur Kenntnis nimmt und die keinen erreicht, ist verschwendetes Geld. Es gab schon Werbung mit der blutverschmierten Kleidung getöteter Soldaten, mit Kindern mit Down-Syndrom, mit Homosexuellen, mit küssenden Päpsten und Politikern. Und immer fühlten sich einige davon provoziert.

    Dabei ist dieser Trick schon so alt, vor dreissig Jahren hatte das italienische Mode-Label Bennetton schon Werbung gemacht mit Bildern von sterbenden AIDS-Kranken, angeblich um auf die Stigmatisierung von HIV-Infizierten aufmerksam zu machen. Die Kampagne war damals höchst erfolgreich, und zwar vor allem deshalb, weil es einen enorm grossen Protest gab seitens aller politisch korrekten Berufs- und Hobby-Empörten, und die Verkaufszahlen für Benetton gingen danach durch die Decke.

    Und schon Lenin hatte den Begriff „nützliche Idioten“ geprägt für die Leute, die seiner eigenen Propaganda dienlich waren, ohne dass sie sich dessen bewusst waren.

  3. Otto W sagt:

    Was ist Rassismus? Wann ist etwas Rassismus? Und wann ist man ein Rassist/rassistisch?

    Mir wäre im Leben nicht aufgefallen, dass die Kombination der Pulloverbedruckung + Hautfarbe des Jungen = rassistisch sein könnte. Aber höchstwahrscheinlich, bin ich dermaßen unrassistisch, dass ich den Zusammenhang zwischen Affen und schwarzen Menschen nicht herstellen konnte, ohne dass mir irgendjemand die Kolonialgeschichte Afrikas erläutert hätte.

    Ablauf bei H&M:
    Rassistischer Designer entwirft Pullover mit rassistischer Aufschrift. Dies wird von dem rassistischen Chefdesigner abgenommen und nach Vorstellung beim rassistischen Management/Aufseher wird der Pullover mit der rassistischen Aufschrift in einer rassistischen Fabrik hergestellt. Ein rassistisches Logistikunternehmen liefert diesen Pullover dann an den rassistischen Fotografen, dem von einer rassistischen Kindermodelagentur ein schwarzer Junger extra und ausschließlich für das Tragen dieses einen Pullover ausgesucht wurde.

    Ich weiß ja nicht…klingt doch irgendwie extrem schwachsinnig. Aber nun gut, nicht nur im weißen Haus sitzen Idioten, sondern manchmal auch bei Antirassisten-vereinen.

    Man sollte sich vllt auf den existierenden Rassismus konzentrieren bevor man neuen erfindet.

    Frage: Wer genau hat jetzt den Zusammenhang zwischen Affen und „Afrikanern“ hergestellt? War es wirklich der Pullover?