Statistik
Täglich vier antisemitische Straftaten in Deutschland
Rund 1.500 antisemitische Straftaten hat die Polizei im vergangenen Jahr registriert, die allermeisten davon waren rechts motiviert. 25 Delikte waren "religiös motiviert" und wurden von Muslimen verübt.
Dienstag, 13.02.2018, 6:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 18.02.2018, 12:55 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland geht nicht zurück. Im vergangenen Jahr habe die Polizei insgesamt 1.453 antisemitische Delikte erfasst, berichtet der Berliner „Tagesspiegel“ unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage aus der Linken-Fraktion. Unter den Straftaten seien 32 Gewalttaten, 160 Sachbeschädigungen und 898 Fälle von Volksverhetzung. Dies seien im Durchschnitt vier Straftaten pro Tag. 2016 und 2015 seien ungefähr ebenso viele Fälle erfasst worden. Die Täter seien zumeist rechtsextrem „oder zumindest diffus rechts motiviert“.
Die Zahlen für 2017 würden vermutlich noch steigen, weil noch nicht alle Angaben der Länder endgültig seien und es erfahrungsgemäß Nachmeldungen geben dürfte, hieß es weiter. Ein umfassendes und langfristiges gesellschaftliches Vorgehen gegen jedweden Antisemitismus sei unerlässlich, sagte Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) dem „Tagesspiegel“.
25 religiös motiverte Delikte
Bei 1.377 der antisemitischen Straftaten gehe die Polizei von rechts motivierten Tätern aus, 33 Straftaten würden nicht-islamistischen ausländischen Judenfeinden zugeschrieben, hieß es. Weitere 25 Delikte seien von „religiös motivierten“ Antisemiten verübt worden, meist muslimischen Fanatikern ausländischer sowie deutscher Herkunft.
Bei 17 Taten sei es der Polizei trotz erkennbaren Judenhasses nicht möglich gewesen, ein politisches Milieu zu ermitteln. Nur ein einziges Delikt, eine Volksverhetzung, sei nach Erkenntnissen der Polizei links motiviert gewesen. (epd/mig) Leitartikel Panorama
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen