Statistik für 2017
Mehr als 1.000 islamfeindliche Straftaten
Im vergangenen Jahr wurden mehr als 1.000 islamfeindlich motivierte Straftaten verübt. Wie das Bundesinnenministerium mitteilt, wurden im selben Zeitraum außerdem rund 1.500 antisemitische Straftaten registriert.
Freitag, 16.02.2018, 6:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 19.02.2018, 15:20 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Muslime und ihre Einrichtungen sind im vergangenen Jahr in mehr als 1.000 Fällen Opfer oder Ziel von Straftaten geworden. Zum Stichtag 31. Januar führte die Statistik insgesamt 1.069 Delikte in diesem Bereich auf, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums dem Evangelischen Pressedienst in Berlin sagte. Zu diesem Zeitpunkt liegen in der Regel alle Meldungen des Vorjahres vor, auch wenn Nachmeldungen nicht ausgeschlossen sind.
Die Dunkelziffer dürfte deutlich über den offiziellen Zahlen liegen. Wie Stichproben zeigen, ist die Erfassung islamfeindlicher Straftaten lückenhaft. Islamfeindliche Straftaten werden wegen gehäufter Angriffe auf Moscheen seit 2017 erstmals in der Statistik über politisch motivierte Kriminalität gesondert erfasst.
Straftaten gegen Religionsgemeinschaften
Vor dem Hintergrund der Diskussion um Angriffe auf Christen werden auch Straftaten gegen diese Religionsgemeinschaft inzwischen extra gezählt. Nach Angaben der Ministeriumssprecherin waren es 2017 insgesamt 127. Vor 2017 erfasste die Statistik nur „gegen die Religion gerichtete Straftaten“. 2016 lag deren Zahl bei 1.100. Islam- und christenfeindliche Straftaten zusammengerechnet ist sie 2017 also auf knapp 1.200 gestiegen, die überwiegende Mehrheit davon gegen Muslime gerichtet.
Die Zahlen bestätigen auch, dass die Zahl antisemitischer Straftaten, die schon länger gesondert erfasst werden, auf hohem Niveau bleibt und sogar steigt. 1.495 Straftaten weist die Statistik demnach zum Stichtag Ende Januar aus. 2016 lag die Zahl bei knapp 1.400, im Jahr davor bei rund 1.250. Judenfeindliche Angriffe sorgten zuletzt etwa bei der Beschimpfung eines Restaurantbesitzers in Berlin für bundesweite Empörung. Der Bundestag hat im Januar einen Antrag für einen entschiedeneren Kampf gegen Antisemitismus verabschiedet. (epd/mig) Aktuell Panorama
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