IOM kritisiert Statistik
Zahl toter Flüchtlinge deutlich höher als offiziell registriert
Offiziellen Zahlen zufolge sind im Jahr 2017 rund 6.100 Menschen bei der Flucht ums Leben gekommen. Die Internationale Organisation für Migration kritisiert, dass diese Zahl nur ein Bruchtal der tatsächlichen Todesfälle zeigt.
Montag, 26.02.2018, 6:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 26.02.2018, 16:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl von Migranten, die auf der Flucht ums Leben kommen, liegt deutlich höher als statistisch erfasst. So seien die 2017 registrierten 6.142 Todesfälle nur ein Bruchteil der tatsächlichen Anzahl, sagte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf.
Die IOM führt seit 2014 eine entsprechende Statistik, in der seitdem fast 26.000 Todesfälle verzeichnet wurden. Grundlage für die Statistik sind Leichenfunde und im Fall von Ertrunkenen im Mittelmeer auch Aussagen von Zeugen.
Große Diskrepanz in der Sahara
Besonders groß ist die Diskrepanz der IOM zufolge in der Sahara. Im Jahr 2017 seien dort 690 Tote gezählt worden. „Vermutlich ist die Zahl der Migranten, die in der Sahara ums Leben kommen, aber mindestens ähnlich hoch wie die derjenigen, die im Mittelmeer sterben“, so der IOM-Sprecher.
Im vergangenen Jahr sind dort der IOM zufolge mindestens 3.139 Migranten ertrunken. Hinweise auf die deutlich höhere Zahl von Toten geben etwa Umfragen unter afrikanischen Migranten, von denen laut IOM mehr als jeder Vierte angibt, selbst Zeuge eines Todesfalls gewesen zu sein. Aktuell Panorama
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