"Gruppe Freital" wird größer
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zehn weitere Personen
Die rechtsextreme Terrororganisation "Gruppe Freital" ist vermutlich größer als bisher angenommen. Medienberichten zufolge ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden gegen zehn weitere Beschuldigte.
Freitag, 09.03.2018, 6:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.03.2021, 17:36 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Im Umfeld der als rechtsterroristischer Vereinigung verurteilten „Gruppe Freital“ wird gegen zehn weitere Personen ermittelt. Im Visier der Justiz seien zwei Personen wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, bestätigte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Wolfgang Klein, am Donnerstag in Dresden einen Bericht des MDR-Fernsehmagazins „exakt“. Außerdem werde im Zusammenhang mit den Taten der „Gruppe Freital“ acht Beschuldigten Unterstützung vorgeworfen.
„Die Ermittlungen dauern an“, erklärte Klein, „der Ausgang des Verfahrens ist im Moment noch nicht absehbar.“ Nach Recherchen von „exakt“ haben zwei Beschuldigte aus Freital eingeräumt, im Juli 2015 an dem Anschlag auf das Auto des damaligen Linken-Stadtrates Michael Richter beteiligt gewesen zu sein. Sie sollen das Auto gemeinsam mit dem Planer der „Gruppe Freital“ gesprengt haben.
Verurteilt wegen Bildung terroristischer Vereinigung
Das Oberlandesgericht Dresden hatte am Mittwoch acht Mitglieder der „Gruppe Freital“ wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung und versuchten Mordes zu hohen Haftstrafen verurteilt. Der Senat verhängte für die insgesamt acht Angeklagten im Alter von 20 bis 40 Jahren Freiheitsentzug zwischen vier und zehn Jahren. Über eine mögliche Bewährungsstrafe für den jüngsten Verurteilten soll noch entschieden werden. Der Haftbefehl gegen ihn wurde am Mittwoch aufgehoben.
Das MDR-Magazin berichtete weiter, dass unter den Beschuldigten auch drei Lebenspartnerinnen der acht verurteilten Mitglieder der „Gruppe Freital“ sowie der Freitaler NPD-Stadtrat Dirk A. seien. Sie sollen in den Geheimchat der Gruppe eingebunden gewesen sein, über den Straftaten geplant wurden.
NPD-Politiker im Visier
Der Freitaler NPD-Politiker werde außerdem durch Aussagen von Angeklagten belastet. So solle er gemeinsam mit Mitgliedern der „Gruppe Freital“ ein potenzielles Anschlagsziel in Dresden ausgekundschaftet und im Geheimchat zu Straftaten aufgehetzt haben. Dirk A. bestreite die Vorwürfe.
Die „Gruppe Freital“ musste sich vor Gericht für fünf Sprengstoffanschläge in Freital und Dresden verantworten, darunter den Angriff auf das Auto des Linken-Stadtrates. (epd/mig) Aktuell Panorama
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen