Nebenan
Bayern gehört nicht zu Deutschland
Amerika hat Donald Trump. Damit sind wir auch schon bei Horst Seehofer. Er hält sich für einen Anständigen, kommt aber aus Bayern, das historisch nicht zu Deutschland gehört. Von Sven Bensmann
Von Sven Bensmann Dienstag, 27.03.2018, 6:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 28.03.2018, 15:49 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Seit einiger Zeit fragen sich insbesondere die Amerikaner, unter welcher Psychose ihr Präsident eigentlich leidet, die sein erratisches, inkongruentes Verhalten erklären könnte. Auch in Deutschland gibt es Versuche, sich an dieser Diskussion zu beteiligen, dabei ist die Diagnose, laienhaft zusammengefasst, letztlich immer wieder: Der ist total beknackt.
Und damit sind wir bereits bei Thema Horst Seehofer: Der steht Donald Trump nämlich kaum nach: Nicht ganz so mächtig, nicht ganz so bekloppt, nicht ganz so beliebt bei weißen Männern, die wieder in den 50ern leben wollen.
Dass er zunächst einer großen Tageszeitung, die aus gutem Grund nicht TEXT heißt, seiner ausgeprägt völkischen Vorstellung von Deutschsein Ausdruck verleiht und klar macht, dass der Islam nie Teil Deutschlands werden könne, dann seine Forderung nach Konzentrationslagern für Migranten wiederholt und damit die Gräben zwischen CSU und AfD auf der einen Seite und allen, denen christliche Nächstenliebe, Respekt, Barmherzigkeit oder auch nur Menschenrechte etwas bedeuten, auf der anderen Seite, vertieft – und dann in seiner Regierungserklärung von Zusammenhalt und Geborgenheit faselt und „null Toleranz gegenüber Hassparolen gegen Andersdenkende und Andersgläubige“ fordert, zeugt jedenfalls von nicht von einer gesunden Psyche.
Dass Seehofer die zwei Jahrtausende andauernden Pogrome gegen die Juden, gipfelnd in der Shoah, dann freundlich mit „jüdisch-christlicher Geschichte“ zusammenfasst, kann wohl aber als Teil der gesamtdeutschen Demenz gegenüber der eigenen Geschichte verstanden werden und bedarf daher keines weiteren Kommentars. Immerhin geht es vielen in seinem Alter so.
Wo die Pegidisten, Neonazis, AfD’ler aber immerhin zu ihrer Botschaft des Hasses und der Verachtung für alles Fremde stehen und damit zumindest konsistent in ihrer Botschaft sind, hält sich Seehofer aber offenkundig für einen Anständigen und für einen Christen im positiven Wortsinne. Dafür bedarf es einer hochgradig selektiven Wahrnehmung des eigenen Handelns, die Seehofer unempfindlich für all die Unmenschlichkeiten macht, die er als Galionsfigur der AfD in Bayern so von sich gibt.
Dass die aktuellen Auslassungen nur die Spitze des Eisbergs sind und sich die SPD dennoch auf diese GroKo eingelassen hat, zeigt, was von diesen Menschen zu halten ist. Dass Seehofer darüber hinaus mit seiner borderline-nationalsozialistischen Politik im Bund Stimmen in Bayern zu gewinnen versucht – und damit vermutlich sogar Erfolg hat – spricht vor allem aber ein vernichtendes Urteil über Bayern, über das immerhin auch ein allgemeiner Konsens besteht, der so zusammengefasst werden könnte:
Bayern gehört historisch nicht zu Deutschland. Die bei uns lebenden Bayern gehören aber selbstverständlich zu Deutschland. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir deswegen aus falscher Rücksichtnahme unsere landestypischen Gebräuche aufgeben. Dieses Land ist ein sächsisch-fränkisch-preußisches Land mit einer sächsisch-fränkisch-preußischen Geschichte und Kultur. Dass Bayern zu Deutschland gehört, ist eine Aussage, die sich aus der Historie nirgends belegen lässt. Aktuell Meinung
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen
Bayern gehört historisch nicht zu Deutschland. Die bei uns lebenden Bayern gehören aber selbstverständlich zu Deutschland. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir deswegen aus falscher Rücksichtnahme unsere landestypischen Gebräuche aufgeben. Dieses Land ist ein sächsisch-fränkisch-preußisches Land mit einer sächsisch-fränkisch-preußischen Geschichte und Kultur. Dass Bayern zu Deutschland gehört, ist eine Aussage, die sich aus der Historie nirgends belegen lässt.
Südddeutschland (Bayern,Württemberg, Baden) steht kulturell und geschichtlich ja auch tatsächlich Österreich und der Schweiz näher als die teilweise abgewirtschafteten Bundesländer, die ehemals Preußen bildeten….
Na dann sollte Herr Söder den Bundesfinanzausgleich mal auf „0“ setzen und dann wünsche ich Ihnen viel Spass in Sachsen.
Anzumerken bleibt, dass Bayern als einziges Bundesland das Grundegesetz nicht unterschrieben hat.
Ansonsten wäre zu Mike zu sagen, dass Bayern von 1950 bis 1987 Nettoempfänger im Länderfinanzausgleich war, es also von den „abgewirtschafteten Bundesländern“ alimentiert wurde, von denen im übrigen die meisten eher von Preußen annektiert wurden, als dass sie sich ihm freiwillig angeschlossen hätten.
http://www.zeit.de/news/2012-07/17/finanzen-hintergrund-auch-bayern-hat-lange-zeit-geld-bekommen-17162005
……ja genau,
Baden-Württemberg, Bayern,Osterreich und die Schweiz sollten einen eigenen Staat bilden. Mich kotzt das Merkel DDR-Deutschland schon sehr lange an, geht doch und lasst Süddeutschland in Ruhe -BITTE
Vielen echten Bayern wäre es ganz recht wenn sie nicht zu Deutschland gehören würden,Bayern ist besser als das was wir noch als Deutschland bezeichnen.Am besten wäre wenn die Bayern gemeinsam mit den Schwaben einen eigenen Staat gründen,Deutschland wenn man es überhaupt noch so bezeichnen kann würde arm dastehen
Ja – teilweise abgewirtschaftet, aber zumindest anständig.
witziger Beitrag, nach dieser wirren Theorie gehören dann 85% nicht zu Deutschland.
Da haben seine Eltern und später der Steuerzahler hunderttausende von Euro in seine Entwicklung gepumpt und was kommt am Ende heraus?
Ein vor Hass, Verachtung und persönlichen Beleidigungen nur so triefendes Pamphlet.
Mit Rücksicht auf die Netiquette verkneife ich mir jedem weiteren Kommentar zu diesem Beitrag.
Nur so viel: Der Verfasser sollte künftig auch darauf achten, ob er selbst mit seinen Veröffentlichungen die Benimm-Regeln des Hauses auch nur ansatzweise einhält.
Ich habe ernsthafte Zweifel.
… endlich mal wieder jemand, der zwei Gedanken und viele Worte klar zusammenfassen kann.
Man muss Bayern nicht gerade in die Welt entlassen, aber richtig ist die Argumentation schon. Zumal da war doch noch …. Bayern hat dem Grundgesetz nicht zugestimmt oder ??
Als Rheinfranke mit moselfränkischen Wurzeln bleibe ich lieber bei den Bayern. Und sagen Sie mal den Sachsen, sie seien Preußen. Da kommen Sie mit eingeschlagenen Zähnen nachhause. Und die Alemannen, die Sie vergessen haben? Die sind es leid, ständig abgewirtschaftete Preußen zu füttern! – Wie Sie das einordnen, ist Ihre Sache. Im Zweifelsfalls als Satire.