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Kramp-Karrenbauer

AfD bringt Antisemitismus in die Parlamente

CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer attackiert massiv die AfD: In der rechtspopulistischen Partei sieht sie Antisemiten und "Rattenfänger" am Werk. AfD-Chef Meuten keilt zurück und wirft Kramp-Karrenbauer "dreiste Verrenkungsscholastik" vor.

Montag, 28.05.2018, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 29.05.2018, 20:51 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer sieht in der AfD eine „Bedrohung für das jüdische Leben in Deutschland“. „Die AfD bringt den Antisemitismus in die Parlamente“, schrieb Kramp-Karrenbauer in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“: „Alte Nazis, Neonazis und Rechtspopulisten. Sie sehen den Menschen nicht in seiner Würde als Individuum.“ Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen wies die Kritik zurück und warf Kramp-Karrenbauer eine „Schäbigkeit“ vor, die kaum zu überbieten sei.

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Nach den Worten Kramp-Karrenbauers laufen „Rattenfänger der AfD“ durch das Land und versprechen, jüdisches Leben schützen zu wollen. Dabei gebe es in der Partei an allen Ecken und Enden Antisemitismus. „Wo wir aus dem Grauen der Vergangenheit lernen wollen, sprechen ihre Vertreter von einem ‚Denkmal der Schande'“, erklärte sie mit Blick auf Äußerungen des Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke im Zusammenhang mit dem Holocaust-Mahnmal in Berlin.

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Meuthen wehrt sich

Meuthen kritisierte eine „dreiste Verrenkungsscholastik“ der CDU-Generalsekretärin. Kramp-Karrenbauer drücke sich vor der Einsicht, dass es die von ihrer Partei verantwortete „bedingungslose Masseneinwanderung aus dem islamischen Raum“ sei, die das jüdische Leben in Deutschland gefährde. „Die AfD ist die einzige Partei, die den Mut hat, diese Tatsache klipp und klar zu benennen.“

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Seine Partei als „Rattenfänger“ zu verunglimpfen, sei an Schäbigkeit kaum zu überbieten. Damit würden die knapp sechs Millionen AfD-Wähler als Ratten beschimpft. „Das ist also das Vokabular der CDU – es stammt aus dem Wörterbuch der Unmenschlichkeit“, erklärte Meuthen in Berlin.

Grüne beklagen Einknicken aller Parteien vor der AfD

Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck beklagte derweil ein Einknicken aller Parteien vor der AfD und ihren Positionen. „Seit drei Jahren bestimmt die AfD den Diskurs über Flucht und Einwanderung. Die Angst vor dem Rechtspopulismus treibt Politiker zu dummen Fehlern“, sagte Habeck dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Die Sprache, das Denken und Handeln verschiebt sich schleichend immer weiter in Richtung Ausgrenzung.“

„Wer spricht denn heute noch von Integration?“, sagte der Grünen-Chef. Manchmal habe er das Gefühl, „dass man sich für Integrationshilfe entschuldigen muss“. Politiker dürften es im Umgang mit der AfD nicht bei Empörungsritualen belassen. Stattdessen müssten sie „eine progressive, faire und ökologische Politik attraktiv“ machen. (epd/mig) Aktuell Politik

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  1. Willi sagt:

    Eigentlich heißt es ja das „Wörterbuch des Unmenschen“, in welchem die typische NS-Sprache beschrieben wird. Darin findet man Wörter wie „Anliegen“, die damals ideologiespezifisch für den Nationalsozialismus waren. Heute findet man solche Begriffe bei deutschen Behörden wie dem Einwohnermeldeamt wieder. Warum das so ist und inwiefern sich die Sprache nach rechts verschiebt, das ist wirklich eine interessante Sache.

  2. Ute Plass sagt:

    „Politiker dürften es im Umgang mit der AfD nicht bei Empörungsritualen belassen. Stattdessen müssten sie „eine progressive, faire und ökologische Politik attraktiv“ machen.“

    Hm, dazu hätte die grüne Partei reichlich Gelegenheit gehabt in den rot-grünen Regierungsjahren.
    Stattdessen gab’s unter ihrer Ägide einen Angriffskrieg und die, bis heute anhaltende, „Verteidigung unserer Freiheit am Hindukusch“.
    Nicht zu vergessen die Einführung des Hartz-Regimes, welches mit dem
    Mittel der Angst arbeitet.
    Diese Politik hat mit zu verantworten, dass eine AfD heute im Bundestag sitzt.

    Höchste Zeit, dass die Grünen (und nicht nur diese) Verantwortung für
    eine verfehlte Politik übernehmen und Wege aufzeigen, die dem guten
    Leben aller dienen.