Trump schickt Soldaten
Rund 10.000 Migranten auf dem Weg in die USA
Die Zahl der Menschen, die Richtung USA flüchten ist auf 10.000 angestiegen. Unter den Flüchtlingen sind hunderte Kinder. US-Präsident Trump reagiert mit Härte und schickt weitere 15.000 Soldaten an die Grenze.
Freitag, 02.11.2018, 5:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 05.11.2018, 17:20 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Immer mehr Menschen aus Mittelamerika machen sich zu Fuß auf den Weg in die USA. Wie die guatemaltekische Tageszeitung „Prensa Libre“ berichtete, brach am Mittwoch (Ortszeit) eine weitere Gruppe von rund 1.000 Migranten in El Salvador auf. Damit seien derzeit etwa 10.000 Menschen unterwegs in Richtung Vereinigte Staaten. Die vor mehr als zwei Wochen in Honduras gestartete erste große Karawane mit mehr als 6.000 Migranten machte Station in der mexikanischen Stadt Juchitán.
US-Präsident Donald Trump kündigte unterdessen an, weitere 15.000 Soldaten zur Abschreckung an die Grenze nach Mexiko zu schicken. Trump nannte die Migrantentrecks erneut „sehr gefährlich“ und sprach von einer Invasion. Falls die Migranten aus Mittelamerika es bis zur US-Grenze schaffen sollten, will Trump Zeltlager aufbauen lassen. Aktuell haben in die USA einreisende Migranten das Recht, einen Asylantrag zu stellen.
Hunderte Kinder unter den Flüchtlingen
In Juchitán im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca versorgte das Rote Kreuz die erschöpften Menschen mit Lebensmitteln und behandelte sie medizinisch. Migranten-Sprecher Manuel Valenzuela erklärte, die Migranten hofften, dass Hilfsorganisationen oder die Regierung ihnen Busse zur Verfügung stellen, damit sie bis nach Mexiko-Stadt reisen können. Nach Angaben von Unicef sind mehr als 300 Kinder in der Flüchtlingskarawane.
Eine weitere Gruppe mit mehreren hundert Migranten aus El Salvador konnte indes legal über Guatemala nach Mexiko einreisen. Es war das erste Mal nach Wochen, dass Mexiko wieder Visa für Migranten ausstellte. Mexiko akzeptiere die Einreise von Hilfesuchenden, erklärte Staatssekretär Alfonso Navarrete Prido. Allerdings müsse das auf friedlichem Weg geschehen. Die Migranten müssten die Anordnungen der mexikanischen Behörden befolgen.
Zusammenstöße am Wochenende
Am Wochenende war es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Migranten gekommen, die illegal die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko passierten. Dabei wurde ein Honduraner durch ein Gummigeschoss getötet. Es gab Dutzende Verletzte.
Das Kinderhilfswerk „Save the Children“ warnte die USA vor einer weiteren Militarisierung der Grenze. Geschäftsführerin Carolyn Miles rief die US-Behörden auf, eine weitere Traumatisierung von Kindern unter allen Umständen zu vermeiden. Schon heute halte die US-Regierung 13.000 unbegleitete Kinder fest. (epd/mig) Aktuell Ausland
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen