Europäische Union
40 Prozent weniger positive Asylbescheide im vergangenen Jahr
2018 ist die Zahl der positivien Asylentscheidungen in der Europäischen Union im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent gesunken. Die meisten Anerkennungen wurden in Deutschland ausgesprochen.
Freitag, 26.04.2019, 5:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 29.04.2019, 16:48 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die EU hat 2018 rund 333.400 Menschen Asyl gewährt und damit fast 40 Prozent weniger als im Jahr zuvor. 2017 hatten noch rund 533.000 Menschen einen Schutzstatus in einem der 28 EU-Länder erhalten, erklärte das EU-Statistikamt am Donnerstag in Luxemburg. Hinzu kamen 2018 rund 24.800 Flüchtlinge, die direkt aus Drittländern kommend in Europa neu angesiedelt wurden („resettlement“).
Die Syrer machten mit mehr als 96.000 positiven Bescheiden laut Eurostat erneut die größte Gruppe aus, dahinter folgten Afghanen und Iraker. In Deutschland erhielten den Angaben zufolge knapp 140.000 der 333.400 Menschen einen Schutzstatus, ähnlich viele gab es in keinem anderen EU-Land. Gemessen an der Einwohnerzahl nahm Deutschland damit die drittgrößte Anzahl Schutzsuchender hinter Österreich und Schweden längerfristig auf.
Deutschland spitzenreiter
Im Jahr 2018 wurde die größte Anzahl von Personen, denen der Schutzstatus zugesprochen wurde, in Deutschland (139 600) verzeichnet, gefolgt von Italien (47 900) und Frankreich (41 400).
Von allen Personen, denen im Jahr 2018 in der EU der Schutzstatus zuerkannt wurde, erhielten 163.800 den Flüchtlingsstatus (49% aller positiven Entscheidungen), 100.300 subsidiären Schutz (30%) und 69.300 eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen (21%).
Die Anerkennungsrate von Asylbewerbern, d. h. der Anteil der positiven Entscheidungen an der Gesamtzahl der Entscheidungen, lag in erster Instanz in der EU bei 37%. Bei endgültigen Berufungsentscheiden lag die Anerkennungsrate bei 38%. In Deutschland betrugen diese Anteile 42% bzw. 43%. (epd/mig) Aktuell Panorama
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