Anzeige

Flüchtlinge und Arbeit

Unternehmen wollen mehr Rechtssicherheit

Die meisten Arbeitgeber haben gute Erfahrung mit Flüchtlingen gemacht. Das geht aus einer UNO-Umfragen unter Unternehmen hervor. Allerdings seien Unklarheiten bezüglich Aufenthaltsdauer ein großes Problem.

Dienstag, 18.06.2019, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 23.06.2019, 16:26 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Viele Unternehmen wünschen sich offenbar mit Blick auf die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen mehr Rechtssicherheit. Neben dem Wunsch nach mehr berufsbegleitenden Sprachkursen appellierten Unternehmer an die Politik, die Rechtssicherheit für Arbeitgeber und Flüchtlinge zu stärken, um etwa Abschiebungen während eines Praktikums, einer Ausbildung oder gar einer Beschäftigung zu verhindern, teilte die UNO-Flüchtlingshilfe am Sonntag in Bonn mit. Die deutsche Partnerorganisation des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR verwies auf die Ergebnisse einer nicht-repräsentativen Stichproben-Umfrage unter 93 Mittelstandsunternehmen, von denen 69 derzeit Flüchtlinge beschäftigen.

Anzeige

Grundsätzlich hätten die meisten Befragten des deutschen Mittelstands gute Erfahrungen mit geflüchteten Arbeitnehmern gemacht, erklärte die UNO-Flüchtlingshilfe, die die Umfrage zusammen mit der Agentur Pollytix Strategic Research anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni realisiert hatte. Fast alle Unternehmen haben demnach gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht, lediglich sechs Unternehmen berichten von negativen Erlebnissen.

___STEADY_PAYWALL___

Größtes Hindernis: mangelnde Deutschkenntnisse

Fast die Hälfte der Unternehmen sieht den Angaben nach mangelnde Deutschkenntnisse als größtes Hindernis bei der Einstellung von Flüchtlingen. Jedes sechste Unternehmen nennt auch Unklarheiten bezüglich der Aufenthaltsdauer und -berechtigung oder dem allgemeinen rechtlichen Rahmen als größte Sorge. Rund jedes fünfte befragte Unternehmen verweist darauf, dass mehr Rechtssicherheit notwendig ist, um etwa Abschiebungen während einer Tätigkeit für das Unternehmen zu verhindern.

Anzeige

Weltweit seien über 68 Millionen Menschen auf der Flucht, Tendenz steigend, erklärte die UNO-Flüchtlingshilfe. Diese Menschen auch in Deutschland nicht nur Sicherheit zu bieten, sondern auch eine Perspektive in unserer Gesellschaft, sei eine gemeinsame Aufgabe. „Und gerade der Mittelstand kann ein entscheidender Motor für Integration sein und Vorbild für andere Akteure der Zivilgesellschaft“, erklärte Geschäftsführer Peter Ruhenstroth-Bauer. Unternehmen wollten Verantwortung übernehmen und belegten dies durch ein hohes Engagement in der Integration von Flüchtlingen. (epd/mig) Leitartikel Wirtschaft

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)