Handlungsbedarf
Integrationsförderung für zugewanderte Ärzte
Die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Bundesärztekammer (BÄK) in regelmäßigen Abständen vorgelegte Studie zur Entwicklung des deutschen Gesundheitssystems belegt sowohl den bereits bestehenden Mangel an Ärztinnen und Ärzten als auch dessen besorgniserregende Zunahme in den kommenden Jahren.
Von GastautorIn Montag, 18.01.2010, 8:08 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.09.2010, 2:12 Uhr Lesedauer: 8 Minuten |
Katharina Koch ist seit Ende 2007 Referentin beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Konzeption des Handlungsfeldes der beruflichen Integration im bundesweiten Integrationsprogramm. Dazu gehört vor allem der Bereich der Anerkennung und der Anpassungsqualifizierung von Ärzten, Lehrern und Ingenieuren.
Nach der Studie werden bis zum Jahr 2015 insgesamt rund 57.000 Haus- und Fachärzte in den Ruhestand gehen. Dieser Entwicklung kann durch nachrückenden Ärztenachwuchs allein nicht entgegengewirkt werden. Um auch zukünftig eine flächendeckende, qualitativ hochwertige ärztliche Versorgung sicherzustellen, wird das deutsche Gesundheitswesen zunehmend auf die Zuwanderung ausländischer Ärztinnen und Ärzte angewiesen sein. Krankenhausketten und Länder initiieren bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten,um Ärzte im Ausland zu rekrutieren.
Gleichzeitig gelingt vielen zugewanderten Ärzten, die bereits in Deutschland leben, die berufliche Integration nicht. Medien berichten häufig vom Chefarzt aus Kasachstan, der sich als Taxifahrer in Deutschland verdingen muss.
Vor diesem Hintergrund hat sich das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bereits im Prozess des Nationalen Integrationsplans verpflichtet, ein Konzept zur beruflichen Integration zugewanderter Ärzte zu entwickeln. Diese Selbstverpflichtung wird aktuell im Rahmen des bundesweiten Integrationsprogramms 1 aufgegriffen. Bis zur Veröffentlichung des Programms soll eine umfassende Problemanalyse für die Ursachen der unzureichenden Integration und umfassende Empfehlungen zur Verbesserung der Situation entstehen sowie erste Maßnahmen angestoßen werden. Folgender Vortrag ist ein erster Zwischenbericht zum Erkenntnisstand im bundesweiten Integrationsprogramm. Es werden die wesentlichen Hürden der beruflichen Integration aufgezeigt und ein Ausblick auf die Ergebnisse im bundesweiten Integrationsprogramm gegeben.
1. Hürden der beruflichen Integration zugewanderter Ärzte
Barrieren der beruflichen Integration stellen sich bereits bei der Arbeitsmarktberatung und erstrecken sich über die mangelnde Transparenz der Anerkennungsverfahren bis hin zu der Verwertbarkeit von Anerkennungsbescheiden für die Nach- und Anpassungsqualifizierung.
Verschärft wird diese Situation zudem durch die unzureichende Vernetzung der zuständigen Stellen der Arbeitsvermittlung und Trägern der Grundsicherung mit Anerkennungsstellen und Trägern der Nachqualifizierung. Dies führt dazu, dass die vorhandenen Angebote ungenügend aufeinander abgestimmt sind. Nachfolgend werden die konkreten Problemstellungen erläutert.
Suche nach Information – Zersplitterung von Zuständigkeiten
Beratung mit engerem oder weiterem Bezug zur beruflichen Integration wird vonseiten der Beratungsstellen auf Projektebene (wie z. B. von Global Competences in Augsburg) und Migrantenorganisationen, der Arbeitsvermittlung und Grundsicherungsträger (Agenturen für Arbeit, ARGEn und Jobcentern), von Anerkennungsstellen, von Bildungsträgern zur Weiter und Nachqualifizierung sowie von Universitäten und von der Migrationsberatung angeboten. Die Zersplitterung der Zuständigkeiten führt zu einer unübersichtlichen Vielfalt an Beratungsstellen und somit zu einem unzureichenden, weil wenig aufeinander abgestimmten und schwer zugänglichen Informationsangebot. Im Ergebnis fehlt es an einem umfassenden Beratungsansatz, der einzelne Teilaspekte der Arbeitsmarkt-, Anerkennungs- und Nachqualifizierungsberatung (sowohl zeitlich als auch inhaltlich) sinnvoll miteinander verbindet.
Die beratenden Stellen betrachten die berufliche Integration von Zuwanderern mit ausländischen Qualifikationen zumeist lediglich unter dem Aspekt der eigenen Zuständigkeit – für weiterführende Fragen wird auf zuständige andere Ansprechpartner verwiesen. Beim Durchlaufen der verschiedenen Stellen kann es zu widersprüchlichen Informationen kommen. Die Bewertung der Information bleibt dem Zuwanderer selbst überlassen. Kann er dies nicht leisten, kann dies letztlich dazu führen, dass der Zugang zum erlernten Beruf versperrt bleibt.
Zugewanderte Ärzte weisen einen vergleichsweise hohen Informationsgrad zu den Möglichkeiten der beruflichen Integration auf. Sie profitieren dabei insbesondere von dem Angebot an Brückenmaßnahmen 2 wie sie die Otto Benecke Stiftung, Via e. V. oder das mibeg Institut anbieten. Gespräche mit der Zielgruppe haben jedoch ergeben, dass auch hier kein systematischer Zugang zu Informationen besteht. Das wichtigste Instrument ist nach wie vor die Mund-zu-Mund Propaganda innerhalb der Community.
- Mit dem Inkrafttreten des neuen AufenthG am 01.01.2005 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge neue Aufgaben übernommen. In diesem Zusammenhang hat es vom Bundesministerium des Innern den gesetzlichen Auftrag des § 45 AufenthG erhalten, das bundesweite Integrationsprogramm zu entwickeln.
- Unter Brückenmaßnahmen werden solche Qualifizierungsmaßnahmen verstanden, die sich gezielt an die Zielgruppe der Zuwanderer mit ausländischen Qualifikationen richten und fachliche Qualifizierungen mit spezifischen Arbeitsmarktintegrationsmaßnahmen wie Bewerbungstraining, berufsbezogene Sprachförderung und Praktika verbinden.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe in der Türkei Tiermedizin studiert,was aber nicht hier anerkannt wurde.Ich möchte nicht lange erzählen,was ich durchmachen musste.Die faru Koch ist wirklich auf den richtiegen Spur.Man braucht eine Organization,die quliefizerten Menschen helfen,sich wieder im Berufsleben zu integrieren.Nach vielen Kritik von meinem Sohn,habe ich die 15 schweren Anerkennungsprüfungen geschafft und mein Diplom anerkennen lassen.Mein Sohn freut sich und hofft ,dass sein Vater wieder als Tierarzt arbeiten wird.Aber er weiss natürlich nicht, dass ich durch diesen Anerkennugschungel sehr viel Zeit verloren habe .Wie soll ich mich jetzt bewerben?Was soll ich jetzt bei Lebenslauf schreiben?Ich habe jahre lang bei Druckerei gearbeitet,weil mein Diplom nicht hier anerkannt wurde!!Wer soll mir jetzt eine Arbeitstelle bieten?Würden Sie das tun ,mich bei Ihren Praxis einstellen?!!Also mein Vorschlag wäre,bezüglüch meiner Beruf:Eine kontakt Person,der bei der Anerkennungschungel hilft und kontakte mit dem Kammer verknüft,um solche personen bei der Praxissen oder andere Arbeitstelle unterbringt,damit man sein erlenten Beruf nicht aus den Augen verliert.Es geht hier um eine kollektive Arbeit.Wenn ich am Anfang an bei einer Stelle untergebracht wäre,hätte ich mich jetzt nicht so unsicher gefühllt.Man erzählt immer wieder über die Integration ,aber keine redet mit uns!!.Wenn sie etwas unternehmen,müssen Sie mit uns uns Kontakt aufnehmen,damit wir unsere Probleme und Erwartungen ihnen sagen können.Diese Seite habe ich zufälliegerweise gefunden. Da gibt es auch einen Informationdefizit.Ich möchte mit der Hoffnung mein email beenden,dass die frau Koch wirklich dabei bleibt und etwas Konkretes präsentieren kann.
Viele grüsse
Özcan Tas