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Malta

Flüchtlinge der „Ocean Viking“ an Land gegangen

Die von der "Ocean Viking" geretteten Flüchtlinge konnten nach zwei Wochen Irrfahrt in Valletta an Land gehen. Unterdessen nahmen zwei weitere Rettungsschiffe ihren Einsatz im Mittelmeer auf.

Montag, 26.08.2019, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 29.08.2019, 16:24 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die 356 Flüchtlinge, die nach ihrer Rettung im Mittelmeer zwei Wochen lang auf der „Ocean Viking“ ausgeharrt hatten, sind in der Nacht auf Samstag in Malta an Land gegangen. Ein Marineschiff brachte sie laut einem Bericht der Tageszeitung „Times of Malta“ (online) in den Hafen der Hauptstadt. Unterdessen begann Kapitän Claus-Peter Reisch von der Dresdner Flüchtlingshilfsorganisation Mission Lifeline mit einem neuen Rettungsschiff einen weiteren Einsatz im Mittelmeer.

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Malta hatte den Geretteten an Bord der „Ocean Viking“ erlaubt, an Land zu gehen, nachdem andere EU-Länder sich bereiterklärt hatten, sie aufzunehmen. Die von dem unter norwegischer Flagge fahrenden Schiff geretteten Flüchtlinge sollen auf Frankreich, Deutschland, Irland, Luxemburg, Portugal und Rumänien verteilt werden.

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Salvini jubelt

„Alle Migranten werden auf andere Mitgliedstaaten verteilt“, betonte Premierminister Joseph Muscat auf Twitter. Teil der Übereinkunft sei, dass auch andere auf Malta gestrandete Migranten von anderen Ländern aufgenommen würden.

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Die Mannschaft der „Ocean Viking“ von SOS Méditerranée und „Ärzte ohne Grenzen“ hatte die Flüchtlinge bei vier Einsätzen vor der libyschen Küste gerettet. Italien und Malta hatten sich zuvor geweigert, die Migranten aufzunehmen, wenn sie nicht von anderen Staaten übernommen würden.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini reagierte mit Jubel auf die Entscheidung, die Flüchtlinge in Malta an Land gehen zu lassen. „Ausschiffung von 350 Migranten vermieden, Wollen heißt Können“, erklärte er über Twitter. Die Sicherheit der Italiener habe Vorrang.

Lifeline wieder im Einsatz

Seit Freitagabend ist Kapitän Claus-Peter Reisch von der Dresdner Flüchtlingshilfsorganisation Mission Lifeline wieder im Mittelmeer im Einsatz. Nach Angaben von Lifeline-Sprecher Axel Steier ist das Schiff in der libyschen Such- und Rettungszone unterwegs. Reisch und eine zehnköpfige Crew beobachteten die Lage vor Ort. Das neue Schiff von Reisch und seinen Freunden heiße „Eleonore“. Es ist den Angaben zufolge 20 Meter lang und 5,50 Meter breit.

Das erste Schiff des Dresdner Vereins, die „Lifeline“, hatte im Sommer vergangenen Jahres im Mittelmeer 234 Flüchtlinge aufgenommen. Nach tagelanger Irrfahrt durfte das Schiff in Maltas Hauptstadt Valletta anlegen, wurde danach jedoch von Maltas Behörden beschlagnahmt. „Lifeline“-Kapitän Reisch wurde von einem Gericht in Valletta wegen des Vorwurfs der falschen Registrierung des Rettungsschiffes zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt. Er legte Revision ein.

Unterdessen verließ die „Mare Ionio“ von „Mediterranea Saving Humans“ den Hafen von Licata in Sizilien in Richtung der libyschen Seenotrettungszone. Das Schiff war zuvor nach Angaben der italienischen Hilfsorganisation zwei Monate lang zur Beweisaufnahme beschlagnahmt gewesen, nachdem es im Mai 30 Menschen gerettet hatte. (epd/mig) Leitartikel Politik

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  1. Gerrit sagt:

    Den Kommentar von „Herrn“ Salvini kann man nur als erbärmlich bezeichnen. Ihm eine passende Antwort in seinem Stil zu geben, verbietet mit meine Erziehung.

    Wenn es um die „Sicherheit“ der Italiener*Innen geht, sollte man ihn zu allererst aus der Verantwortung nehmen. Er spaltet u.a. das Land und seine Einwohner. Glücklicherweise gibt es viele in Italien, die anders denken und handeln.

  2. Peter Enders sagt:

    Als Frau Merkel von anderen europäischen Ländern Solidarität in der Flüchtlingspolitik einforderte, wurde sie von ihren Parteifreunden in Frankreich im Deutschlandradio öffentlich ausgelacht. Zurecht! Hatte sie doch mit den Dublin-Regelungen genau diese Solidarität verweigert und die Last allein Italien, Griechenland und Spanien zugeschoben. (Wobei Spanien mit seinem überkommenen Territorium in Nordafrika selbst Schuld ist an dem, was dort geschieht.) Insofern hat auch sie Salvini nach oben gespült, nicht der Anonymus, den Gerit zu unterstellen scheint.