Studie
Furcht vor Überforderung des Staates durch Flüchtlinge
Die Deutschen fürchten sich am meisten vor einer Überforderung des Staates durch Flüchtlinge, Spannungen durch den Zuzug von Ausländern und der Politik von US-Präsident Donald Trump. Doch insgesamt sind die Ängste so gering wie zuletzt 1994.
Von Markus Geiler Freitag, 06.09.2019, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:41 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Überforderung des Staates durch Flüchtlinge, Spannungen durch den Zuzug von Ausländern und die Politik Donald Trumps sind die aktuellen Top drei der deutschen Ängste. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Befragung über die Ängste der Deutschen, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.
Mehr als die Hälfte (56 und 55 Prozent) befürchtet, dass diese drei Punkte Auswirkungen auf ihr Leben haben könnten. Ingesamt sind die Ängste der Deutschen aber so gering wie zuletzt 1994. Für die Langzeitstudie „Die Ängste der Deutschen“ im Auftrag der R+V-Versicherung werden seit 1992 jährlich rund 2.400 Frauen und Männer im Alter ab 14 Jahren befragt.
Fast jeder zweite Deutsche hat demnach Angst vor einer allgemeinen Überforderung der Politiker und politischem Extremismus (jeweils 47). Neu dazu gekommen in die Top Zehn ist die Befürchtung, dass Wohnen in Deutschland unbezahlbar wird (45 Prozent).
Weniger Angst im Langzeitvergleich
Die Angst vor dem Klimawandel und Naturkatastrophen landete mit jeweils 41 Prozent auf den Plätzen 12 und 13 und damit deutlich unter den Vorjahreswerten mit 48 und 56 Prozent. Angesichts der gefühlten Präsenz des Themas spricht der Autor der Studie, der Heidelberger Politikprofessor Manfred G. Schmidt, deshalb auch von einem „Medienhype“, beispielsweise um die Klimastreikbewegung „Friday for Future“.
Ingesamt sind die Deutschen jedoch im Langzeitvergleich derzeit von weniger Ängsten geplagt als in den vergangenen 25 Jahren. Der Gesamtdurchschnitt aller Ängste liegt 2019 bei 39 Prozent und ist damit so gering wie zuletzt 1994.
Ostdeutsche änglistlicher als Westdeutsche
Dabei sind die Ostdeutschen mit durchschnittlich 47 Prozent deutlich ängstlicher als die Westdeutschen mit 37 Prozent. Im Westen ist der Angstindex im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent gesunken, im Osten nur um ein Prozent. Für den Politologen Schmidt spiegelt sich darin eine große Unzufriedenheit über die etablierten Parteien wider, die nach dem Gefühl der Ostdeutschen Themen aussparen würden, die sie selbst erzeugt haben, wie die Flüchtlingszuwanderung oder die gesellschaftliche Spaltung in Bürger erster und zweiter Klasse.
Die größten Ängste – wenn auch wegen unterschiedlicher Themen – hätten dabei die Anhänger von Linken, Grünen und AfD, sagte Schmidt. Bei der Angst vor politischem Extremismus rangiert mit 38 Prozent der islamische Extremismus auf Platz eins, gefolgt von rechtem Extremismus (25 Prozent) und Linksextremismus (vier Prozent). Am allerwenigsten Angst haben die Deutschen vor Straftaten (23 Prozent) und dem Zerbrechen der Partnerschaft (18 Prozent). (epd/mig) Aktuell Gesellschaft Studien
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Toll. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, musste man erst die Wahl rechtsexremer Parteien provozieren. Fest steht, dass Deutschland für qualifizierte Ausländer relativ unattraktiv ist (hohe Steuern und Sozialabgaben). Was hat man gemacht? Man hat faktisch ALLE hereingeholt mit gravierenden Folgen. Für die Unterschicht mag das ja toll sein, die Mittelschicht grollt. Was hat man gemacht: Jeden der diesen Umstand kritisiert hat, ausnahmslos als NAZI tituliert.
FOLGE. AfD
Natuerlich ist der Staat ueberfordert, sonst wuerden die Zustaende in den Heimen, Gerichten und die zusaetzliche Belastung der Staatsfinanzen nicht verschwiegen werden; gerade mal die Ueberforderungen des Schulsystems und des Wohnungsmarktes werden thematisiert, wobei auch hier der Anteil der Migranten und Fluechtlinge verschwiegen wird. Die groesseren Aengste im Osten kommen nicht von mangelnder Erfahrung mit Auslaendern, sondern von groesserem Misstrauen gegenueber Parteien und Regierung. Zum Beispiel versprechen sie die Unterstuetzung der Lausitz beim Abschied von der Braunkohle – im Bundesverkehrswegeplan kommt sie jedoch nicht vor. Und 20 Jahre nach der Initiative D21 gibt es immer noch grosse Gebiete ohne Mobilfunkl und Glasfasern.