Fünfter Bericht
Mehr Anerkennungen ausländischer Berufsqualifikationen
Immer mehr ausländische Berufsabschlüsse werden in Deutschland anerkannt. Auch die Integration in den Arbeitsmarkt hat sich verbessert. Das geht aus dem fünften Bericht zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen hervor.
Donnerstag, 19.12.2019, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 03.01.2020, 23:41 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Berufsanerkennung in Deutschland wird dem fünften Bericht zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen zufolge immer stärker nachgefragt. Im Jahr 2018 wurden für Berufe mit Bundeszuständigkeit rund 29.200 Gleichwertigkeitsprüfungen beantragt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von rund 17 Prozent.
Bei mehr als der Hälfte aller Anträge wurde in bundesrechtlich geregelten Berufen eine volle Gleichwertigkeit beschieden (52,5 Prozent), in nur 2,3 Prozent wurde der Antrag negativ beschieden. Dem Bericht zufolge bringt die Berufsanerkennung einen deutlichen Karriereschub mit sich. Bei voller Gleichwertigkeit erhöht sich das Gehalt um durchschnittlich 860 Euro pro Monat.
Mehr Anträge aus Drittstaaten
Bei mehr als zwei Dritteln der gestellten Anträge (69,4 Prozent) wurde die berufliche Qualifikation dem Bericht zufolge in einem Drittstaat erworben, darunter vor allem in Syrien, Bosnien und Herzegowina sowie Serbien. 2012 bis 2015 standen vorwiegend noch Anträge zu EU-Abschlüssen im Mittelpunkt.
Wie aus dem Bericht außerdem hervorgeht, lag 2018 der Anteil der Anträge von Menschen, die noch nicht in Deutschland leben, bei 20 Prozent. „Berufsanerkennung wird also immer öfter als Türöffner für gezielte Fachkräftezuwanderung genutzt“, so das Fazit des Ministeriums.
Bildungsministerin Karliczek zufrieden
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek zeigt sich zufrieden mit den Zahlen. „Wir kommen bei der Berufsanerkennung voran. Darüber freue ich mich, denn dies ist ein wertvoller Beitrag zur Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland. Deutschland ist auf ausländische Fachkräfte angewiesen“, so die Ministerin.
Die Grünen Politikerinnen Filiz Polat und Beate Walter-Rosenheimer sehen in dem Bericht erste positive Entwicklungen. Dies sollte die Regierung allerdings nicht zum Eigenlob verleiten. „Deutschland hat noch einen weiten Weg vor sich. Die Anerkennungspraxis in Deutschland reicht bei Weitem nicht aus, um den Fachkräftebedarf zu decken“, so Polat und Walter-Rosenheimer.
Grüne fordern Umsetzung von EU-Richtlinie
Die beiden Grünen-Politikerinnen machen auf die 47,5 Prozent aller Anträge aufmerksam, denen keine volle Gleichwertigkeit attestiert wurde. „Deutschland muss endlich die EU-Richtlinie umsetzen, wonach jede Person das Wahlrecht zwischen Anpassungslehrgang und Eignungsprüfung haben soll“, erklären Polat und Walter-Rosenheimer. Da sei die Bundesregierung seit Jahren im Hintertreffen. Ihr wurde aktuell sogar ein Strafgeld wegen unzulänglicher Umsetzung europäischen Rechts angedroht. Noch vor Kurzem wurde ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.
Das sogenannte Anerkennungsgesetz ist die Kurzform für das am 1. April 2012 in Kraft getretene Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen. Es regelt die Anerkennung ausländischer Qualifikationen für Berufe in der Zuständigkeit des Bundes. Die Länder haben ebenfalls Anerkennungsgesetze für die landesrechtlich geregelten Berufe wie beispielsweise Erzieher, Lehrer, Ingenieure und Architekten geschaffen. (mig) Leitartikel Panorama
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Hallo! Der Link auf den 5. Bericht ist nicht korrekt. Der Bericht von 2019 ist hier zu finden: https://www.bmbf.de/files/BzA19_Vorabfassung%20final_Akteursgrafik.pdf
Danke und schöne Feiertage!