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"Unzumutbar"

Auslandsstudenten müssen immer länger auf Visums-Termin warten

Wer als Ausländer in Deutschland studieren will, muss viel Geduld aufbringen. Wochen oder gar Monate kann es dauern, bis potenzielle Studierende einen Termin für einen Visumsantrag bekommen - und dann beginnt erst dessen Bearbeitung.

Freitag, 17.01.2020, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 17.01.2020, 10:09 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Ausländer, die in Deutschland studieren wollen, müssen oft monatelang auf einen Termin für einen Visumsantrag warten. An 24 Botschaften und anderen Auslandsvertretungen habe die Wartezeit im November 2018 mehr als acht Wochen betragen, heißt es in der Antwort des Bundesforschungsministeriums auf eine Anfrage der Grünen, die dem MiGAZIN vorliegt. In sieben Vertretungen mussten die angehenden Studenten demnach sogar ein Jahr oder länger warten müssen. Davon sind Länder wie Indien, Marokko und Kamerun betroffen.

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Vor einem Jahr hätten ausländische Studenten nur in Teheran ein Jahr oder länger warten müssen, um ein Visum beantragen zu können, hieß es weiter. Mit Ausnahme der Vertretungen in Tadschikistan, Usbekistan und Ägypten hätten sich an allen Botschaften und Konsulaten mit langen Fristen die Wartezeiten gegenüber 2018 noch ausgeweitet.

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Wartezeit: Ein Jahr oder länger

Laut dem Migrationsbericht 2018 sind derzeit 400.000 ausländische Studierende an deutschen Unis eingeschrieben. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) erklärte, das Land werde „zunehmend attraktiv“ für Wissenschaftler aus der ganzen Welt.

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Das sehen die Grünen anders. Kai Gehring, Sprecher der Bundestagsfraktion für Forschung, Wissenschaft und Hochschule, sagte, aus aller Welt wollten engagierte, talentierte Wissenschaftler und Studierende nach Deutschland, „aber die Bundesregierung legt ihnen immer weiter Steine in den Weg“. In Indien, Kamerun, Marokko und vier anderen Staaten könne es ein Jahr oder länger dauern, bis kluge Köpfe überhaupt den Antrag auf ein Studien-Visum abgeben könnten.

… und dann beginnt die Bearbeitung

„Erst dann beginnt die eigentliche Bearbeitung und weitere Wartezeit, während an der Hochschule in Deutschland längst die Vorlesungen beginnen“, sagte Gehring weiter, der auf eine Studie des Stifterverbandes für die die deutsche Wissenschaft verwies. Danach können 38 Prozent der Studierenden aus dem Nicht-EU-Ausland erst nach Semesterbeginn einreisen.

Für Gehring sind das unhaltbare Zustände. „Vielmonatige Visa-Wartezeiten sind unzumutbar, wirken abschreckend und demotivierend für internationale Talente. Für das seit 14 Jahren CDU-geführte Forschungsministerium sei die Internationalisierung der deutschen Wissenschaft offenbar genauso ein Lippenbekenntnis wie für das Auswärtige Amt. (epd/mig) Leitartikel Panorama

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