Mittelmeer
„Ocean Viking“ darf mit 403 Flüchtlingen Hafen von Tarent ansteuern
Die privaten Rettungsschiffe im Mittelmeer melden immer neue Einsätze. Trotz winterlicher Bedingungen wagen viele Flüchtlinge von Libyen aus die Überfahrt in seeuntüchtigen Booten.
Mittwoch, 29.01.2020, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 28.01.2020, 23:18 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ mit 403 geretteten Bootsflüchtlingen an Bord darf in den italienischen Hafen von Tarent einlaufen. Das teilten die Organisationen SOS Méditerranée und „Ärzte ohne Grenzen“ am Dienstag mit, die das Schiff gemeinsam betreiben. Die zumeist am Wochenende aufgenommenen 216 Männer, 38 Frauen und 149 Kinder würden schließlich bald in Sicherheit gelangen, betonten sie. Die meisten Flüchtlinge kommen den Angaben zufolge aus dem Sudan, aus Somalia und Eritrea.
Das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ wartete am Dienstag unterdessen weiter auf die Zuweisung eines Hafens im Mittelmeer. An Bord befänden sich 77 Menschen aus 20 Länden, teilte die Regensburger Organisation Sea-Eye mit, die das Schiff betreibt. Auch das Schiff „Open Arms“ einer spanischen Organisation hofft auf die Erlaubnis, bald einen sicheren Hafen anlaufen dürfen. Die Crew nahm bei drei Rettungsaktionen innerhalb von 24 Stunden insgesamt 237 Flüchtlinge und Migranten an Bord, wie der Gründer Oscar Camps auf Twitter mitteilte.
Trotz winterlicher Bedingungen wagen viele Flüchtlinge von Libyen aus die gefährliche Fahrt in kleinen Booten über das Mittelmeer. Werden sie von der libyschen Küstenwache aufgegriffen, werden sie in das Bürgerkriegsland zurückgebracht. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen fordern ein Ende der Rückführungen nach Libyen. Denn den Flüchtlingen drohen dort willkürliche Inhaftierungen und Misshandlungen. (epd/mig)
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