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Angst in der Moschee

Muslime mahnen nach Bombendrohungen mehr Schutz an

Die Bombendrohungen gegen Moscheen in Nordrhein-Westfalen haben eine Diskussion über die Sicherheit von Moscheen entfacht. Muslime fordern mehr Schutz. Die Linkspartei mahnt einen Maßnahmeplan zur Sicherung von Moscheen an.

Montag, 17.02.2020, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 16.02.2020, 13:18 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Vertreter von islamischen Religionsgemeinschaften mahnen nach den Bombendrohungen gegen Moscheen mehr Schutz sowie mehr Engagement gegen Islamfeindlichkeit an. Ditib forderte am Freitag, die Gesellschaft müsse Farbe bekennen und Zeichen gegen Gewalt und Hetze setzen. Das NRW-Innenministerium erklärte, Drohungen gegen Moscheen würden von der Polizei ernst genommen. Die Linkspartei forderte einen Maßnahmeplan der Düsseldorfer Landesregierung, wie Moscheen vor rechter Gewalt geschützt werden können.

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Muslime seien besorgt wegen der anhaltenden islamfeindlichen Stimmung im Lande und der muslimfeindlichen Attacken gegen sie und ihre Einrichtungen, erklärte der Zentralrat der Muslime am Freitag auf Twitter. Deshalb bekräftige die Religionsgemeinschaft seine Forderung nach mehr Polizeischutz vor den Moscheen.

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Ditib mahnte mehr Engagement der Gesellschaft gegen Hass von Rechtsextremisten an. „Hier ist die Gesellschaft, allen voran wichtige Akteure aus Politik und Gesellschaft aufgerufen, Farbe zu bekennen und Zeichen gegen Gewalt und Hetze zu setzen, um dem drohenden Terror von rechts und der wachsenden Islamfeindlichkeit vorzubeugen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Ditib-Landesverbands, Zekeriya Altuğ, dem „Evangelischen Pressedienst“ in Köln.

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Schutz je nach Gefährdungslage

„Leider erleben wir erneut wie in den letzten Jahren auch allzu oft nach Angriffen auf unsere Moscheen ein großes Schweigen“, kritisierte Altuğ, der auch Sprecher des Koordinationsrates der Muslime ist.

Die örtliche Polizei schütze Moscheen und andere religiöse Einrichtungen je nach der jeweiligen Gefährdungslage, sagte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums in Düsseldorf am Freitag. Hierzu würden laufend Informationen erhoben und Maßnahmen zum Schutz angepasst. Die Schutzmaßnahmen unterlägen jedoch der Geheimhaltung. Deshalb veröffentliche das Ministerium dazu keine näheren Informationen.

Ministerium verweist auf Kontaktbeamte

Das Ministerium verwies zudem darauf, dass es in den Kreispolizeibehörden spezielle Kontaktbeamte für muslimische Einrichtungen gebe: „Diese stehen als Ansprechpartner genauso zur Verfügung wie die örtlichen Kreispolizeibehörden und die jeweils zuständigen Staatsschutzbereiche.“

Zuvor hatte NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) die Bombendrohungen scharf verurteilt. Bedrohungen von Kirchen, Synagogen und Moscheen seien auch eine Bedrohung für die gesamte offene Gesellschaft, hatte er am Donnerstag auf Twitter erklärt.

Linkspartei fordert Plan

Die Linkspartei rief die NRW-Landesregierung auf, einen konkreten Plan vorzulegen, wie Moscheen in NRW vor rechter Gewalt geschützt werden könnten. Zudem forderte die Linkspartei, das Problem des antimuslimischen Rassismus ernst zu nehmen und Aufklärungsarbeit dazu zu beginnen.

Am Mittwoch und Donnerstag hatten Moscheen in Unna, Hagen, Essen und Bielefeld über E-Mails Bombendrohungen erhalten. In allen vier Fällen wurden der Polizei zufolge die Gebäude mit Spürhunden durchsucht, dabei wurde nichts Verdächtiges entdeckt. Nach Angaben des Innenministeriums lagen die Ergebnisse der Ermittlungen noch nicht vor. In Marl hatten zuvor Unbekannte offenbar ein alevitisches Gemeindehaus beschossen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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