Sachsen
Rechtsmotivierte Gewalt weiter auf hohem Niveau
In Sachsen wurden im vergangenen Jahr 226 rechtsmotivierte Angriffe gezählt. Das ist weniger als im Ausnahmejahr 2018, aber im Bundesdurchschnitt weiter hoch. Ein Großteil der Angriffe war rassistisch motiviert.
Donnerstag, 02.04.2020, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 01.04.2020, 15:05 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In Sachsen ist die Zahl rechtsmotivierter und rassistischer Angriffe nach Angaben der Opferberatung RAA zurückgegangen. Im vergangenen Jahr seien 226 Angriffe gezählt worden, 2018 waren es 317. Entwarnung könne es allerdings nicht geben, sagte RAA-Referentin Andrea Hübler am Mittwoch in Dresden. Rassistische Gewalt in Sachsen sei im bundesweiten Vergleich weiter auf einem hohen Niveau und „kein kleines Problem“.
Den Rückgang zum Vorjahr begründete Hübler mit den Gewalttaten 2018 in Chemnitz, die zu einem enormen Anstieg in der damaligen Jahresstatistik geführt hatten. Betroffen von rechtsmotivierten Angriffen 2019 waren laut der RAA-Statistik mindestens 276 Personen, unter ihnen 17 Kinder unter 13 Jahren. Die Gewalt gegen Minderjährige sei erschreckend und zeige „ein hohes Maß an rassistischer Verrohung“, sagte Hübler.
Großteil der Angriffe rassistisch motiviert
138 Taten und damit ein Großteil der Angriffe insgesamt waren laut RAA rassistisch motiviert. Ähnlich wie in den Vorjahren seien zwei Drittel der Fälle Körperverletzungen gewesen. RAA zählt nach eigenen Angaben ausschließlich Gewalttaten. Beleidigungen oder das Verwenden von verfassungsfeindlichen Symbolen würden nicht in die jährliche Statistik einfließen.
Regionale Schwerpunkte der Angriffe waren 2019 Leipzig (62 Taten), Dresden (53 Taten) und Chemnitz (19 Taten). Der Landkreis Leipzig (20) stelle seit Jahren kontinuierlich eine Schwerpunktregion rechter Gewalt in Sachsen dar, ebenso die Landkreise Nordsachsen (13), Bautzen (12) und das Erzgebirge (12), hieß es. RAA Sachsen hat im Jahr 2019 in 254 Fällen beratend zur Seite gestanden. (epd/mig) Aktuell Panorama
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