Tätigkeitsbericht
Europarat sieht wachsende Rassismus-Probleme in Europa
Antisemitismus, Islamophobie und Anti-Ziganismus in Europa haben einem Bericht des Europarates zufolge ein alarmierendes Niveau erreicht. Auch eine mangelnde Achtung für die Menschenrechte von Migranten und Flüchtlingen bereitet den Verfassern Sorgen.
Mittwoch, 22.04.2020, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 21.04.2020, 19:44 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Europarat sieht wachsende Probleme bei der Lage der Menschenrechte in Europa, wobei eine steigende Akzeptanz von Rassismus eine der größten Herausforderungen sei. Antisemitismus, Islamophobie und Anti-Ziganismus hätten ein alarmierendes Niveau erreicht, erklärte die Menschenrechtskommissarin der Straßburger Organisation, Dunja Mijatovic, am Dienstag bei der Vorstellung ihres Tätigkeitsberichts für 2019. Schändungen von Friedhöfen, Übergriffe gegen religiöse Symbole tragende Menschen und Angriffe auf religiöse Stätten seien in einer Reihe von europäischen Ländern aufgetreten.
Ein weiteres großes Problem liege in der Unterdrückung abweichender Meinungen. Menschenrechtsverteidiger und Journalisten hätten in einer zunehmenden Anzahl europäischer Länder in feindlichem Umfeld gearbeitet, erklärte Mijatovic. Gesetze seien missbraucht worden, um sie strafrechtlich zu verfolgen und einzusperren. Dazu habe der von einigen mächtigen Politikern geführte Diskurs Schmutzkampagnen, Drohungen und Einschüchterungen gegen die Aktivisten und Journalisten legitimiert.
Weitere große Sorgen bereiten der Menschenrechtskommissarin eine mangelnde Achtung für die Menschenrechte von Migranten und Flüchtlingen sowie für Frauenrechte und ein Verfall der Unabhängigkeit der Justiz. Die Corona-Krise verschärfe seit langem bestehende Probleme, urteilte Mijatovic. Der Europarat ist eine Organisation, der fast alle europäischen Länder angehören und die sich vor allem um die Einhaltung der Menschenrechte kümmert. (epd/mig)
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