Europäische Union
2019 weniger anerkannte Flüchtlinge als im Vorjahr
Die Zahl der anerkannten Asylbewerber in der EU ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Mehr als jeder Dritte positive Bescheid entfiel auf Deutschland. Auch die Zahl der Minderjährigen ist rückläufig.
Donnerstag, 30.04.2020, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 29.04.2020, 20:32 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Im vergangenen Jahr haben weniger Menschen in der Europäischen Union offiziell Zuflucht gefunden als noch 2018. Die Zahl der anerkannten Asylbewerber sei von 316.200 um sechs Prozent auf 295.800 gesunken, teilte das Statistikamt Eurostat in Luxemburg mit. Allein 116.200 der positiven Entscheide oder 39 Prozent entfielen demnach 2019 auf Deutschland, mit weitem Abstand vor Frankreich (42.100), Spanien (38.500) und Italien (31.000).
Die Zahlen beziehen sich auf die heutigen 27 Mitgliedstaaten, also ohne Großbritannien, das 2019 noch zur EU gehörte. Zusammengezählt wurden drei Kategorien, nämlich die Anerkennung als Flüchtling sowie subsidiärer beziehungsweise humanitärer Schutz. Darüber hinaus wurden laut Eurostat im vergangenen Jahr 21.200 schutzbedürftige Menschen im Zuge von Neuansiedlungen (resettlement) in die EU geholt.
Die größte Gruppe der anerkannten Asylbewerber blieben mit 78.600 positiven Bescheiden demnach Syrer, gefolgt von Afghanen (40.000) sowie Venezolanern (37.500). 2018 hatten laut Eurostat erst knapp 1000 Venezolaner in der EU formell Zuflucht gefunden.
Weniger Minderjährige
Wie das Statistikamt weiter mitteilt, wurden 13.800 Asylbewerber als unbegleitete Minderjährige eingestuft. Diese Zahl entspricht einem Rückgang um fast 20 Prozent gegenüber 2018 (16 800) und folgt hiermit weiterhin dem Abwärtstrend nach dem Spitzenjahr 2015 (92.000).
Auf EU-Ebene machten im Jahr 2019 unbegleitete Minderjährige 7 Prozent aller Asylbewerber aus. Die Mehrheit der unbegleiteten Minderjährigen war männlich (85 Prozent). Zwei Drittel waren zwischen 16 und 17 Jahre alt. Die meisten unbegleiteten Minderjährigen kamen aus Afghanistan (30 Prozent), Syrien und Pakistan (beide 10 Prozent) und wurden in Griechenland registriert. (epd/mig) Aktuell Panorama
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