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Türkische Presse Europa

07. und 08.02.2010 – Cihad, Integrationsratswahlen, Elternkongress, Staatsbürgerschaft

Die Europaausgaben türkischer Tageszeitungen räumen dem Fall „Cihad“, der von seiner Zahnärztin aufgrund seines Namens nicht behandelt wurde, breiten Raum ein. Außerdem wird über den Elternkongress und die Integrationsratswahlen in NRW sowie über die doppelte Staatsbürgerschaft berichtet.

Dienstag, 09.02.2010, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 23:49 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

07.02.2010

Cihad
Der Fall der türkischen Jugendlichen mit dem Namen „Cihad“ nimmt in den Sonntagsausgaben türkischer Tageszeitungen viel Platz ein. Cihad wurde von ihrem Zahnarzt aufgrund seines Vornamens nicht behandelt. Der Arzt ging von der Irrigen Annahme aus, Cihad bedeute heiliger Krieg gegen Ungläubige. Die SABAH berichtet über Anrufe bei der Familie. „Wenn es euch nicht passt, geht doch zurück“ habe eine Anruferin gesagt. „Ganz Deutschland unter Schock“ titelt die TÜRKIYE und betont, dass Cihad in Tränen ausgebrochen sei. Der Arzte hingegen habe Kritik aus allen Richtungen geerntet.

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Die MILLIYET greift die Wort des Baden-Württembergischen Justiz- und Integrationsministers Ulrich Goll auf, der gesagt habe, dass ein Name wie „Cihad“ für einen in Deutschland lebenden Jugendlichen nicht passend sei. Er könne die Eltern nicht verstehen. Auf der anderen Seite sei aber auch die Verweigerung der ärztlichen Behandlung inakzeptabel. Cihad könne schließlich nichts dafür, dass er so heiße. Die Eltern des betroffenen Jugendlichen hätten gesagt, dass Cihad ein gängiger Name sei und sie bisher auch keinerlei Schwierigkeiten hatten.

Integrationsratswahlen
Den am Sonntag in Nordrhein-Westfalen stattfindenden Integrationsratswahlen räumt die HÜRRIYET breiten Raum ein. „An die Wahlurnen für Integration“ lautet die Schlagzeile. Die Zeitung hebt hervor, dass in Nordrhein-Westfalen eine Million Türken leben. Insgesamt 3 500 türkische Kandidaten hätten sich zur Wahl gestellt.

Integration ist Aufgabe der Gesamtgesellschaft
unter dieser Schlagzeile gibt die HÜRRIYET die Worte der Frankfurter Stadtverordneten und integrationspolitischen Sprecherin der Grünen, Frau Narges Eskandari-Grünberg wieder. Sie habe gesagt, dass all in Frankfurt lebenden Menschen sich zu Hause fühlen müssen. Das sei ihr Ziel. Außerdem habe sie dazu aufgerufen, gemeinsam gegen Vorurteile zu kämpfen.

Freude über Muezzinruf
TÜRKIYE und MILLIYET berichten über den ersten Muezzinruf in der Rendsburger „Zentrumsmoschee“ in Schleswig-Holstein. Erstmals habe der Imam zum Freitagsgebet gerufen. Die Zeitungen fassen in aller Kürze die Diskussionen um das Genehmigungsverfahren zusammen.

Elternkongress
„Allen Kindern eine Chance geben“ titelt die MILLIYET und berichtet ausführlich über den Elternkongress im Nordrhein-Westfälischen Landtag. Dort habe Integrationsminister Armin Laschet gleiche Chancen für alle Kinder gefordert. Dies müsse unabhängig vom Namen und Herkunft gewährleistet werden.

Doppelte Staatsbürgerschaft
Laut TÜRKIYE und SABAH hat der Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, die doppelte Staatsbürgerschaft gefordert. Man dürfe Jugendliche nicht zwingen, sich zwischen der deutschen und der bisherigen Staatsbürgerschaft zu entscheiden. Die Einbürgerung werde zunehmend erschwert und Migranten das Gefühl vermittelt, als wolle Deutschland die Einbürgerung überhaupt nicht. Kolat habe Nichtregierungsorganisationen zu einem gemeinsamen Handeln aufgefordert, wolle man eine Änderung erreichen.

Hatun Sürücü
Anlässlich des Todestages von Hatun Sürücü werde eine Gedenkfeier veranstaltet, berichtet die SABAH. Sürücü wurde im Jahre 2005 von ihrem Bruder auf offener Straße ermordet, weiß die SABAH zu berichten. Türkische Presse Europa

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