Corona-Krise
Migranten-Überweisungen in arme Länder schrumpfen
Die Corona-Krise macht sich auch bei Geldüberweisungen von Migranten in ihre Heimatländer bemerkbar. Schätzungen zufolge werden sie im laufenden Jahr rund 100 Milliarden Euro weniger transferieren. Das ist ein Rückgang von über 20 Prozent.
Mittwoch, 17.06.2020, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 16.06.2020, 15:16 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Überweisungen von Migranten an ihre Familien in den Herkunftsländern werden in diesem Jahr laut den Vereinten Nationen wegen der Corona-Krise deutlich geringer ausfallen. Man rechne mit einem Rückgang um gut 110 Milliarden US-Dollar (etwa 97 Milliarden Euro) im Vergleich zu 2019, warnte UN-Generalsekretär António Guterres am Dienstag laut einer in Genf verbreiteten Erklärung. Damit schrumpfen die weltweiten Rücküberweisungen um etwa ein Fünftel. Die UN beziehen sich dabei auf Schätzungen der Weltbank.
Die Auswirkungen dieses Rückgangs seien Hunger, Krankheiten und weniger Kinder in den Schulen, erklärte Guterres anlässlich des internationalen Tages der Überweisungen für Familien. Besonders Mädchen und Jungen seien davon betroffen. Der UN-General rief dazu auf, Migranten zu unterstützen, denn sie seien die Motoren der weltweiten Wirtschaft. Dies könne über eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt geschehen und auch durch geringere Gebühren für die Rücküberweisungen.
Einkommen verloren
Im Jahr 2019 hätten 200 Millionen Migranten die Rekordsumme von 554 Milliarden US-Dollar (489 Milliarden Euro) aus reicheren Ländern in die Heimat überwiesen. Rund 800 Millionen Familienangehörige der Migranten seien von den Geldern abhängig, hielt der UN-Generalsekretär fest.
Als Reaktion auf die Corona-Pandemie mussten zahlreiche Betriebe schließen, in denen Migranten ihr Geld verdienen. Aufgrund fehlender Arbeitnehmerrechte und nicht vorhandener sozialer Absicherung verloren viele Migranten in kürzester Zeit ihre Einkommen. (epd/mig) Aktuell Ausland
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