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Zwei Tage nach Notstand

„Ocean Viking“ darf in sizilianischen Hafen einlaufen

Nachdem SOS Mediterranée am Freitag den Notstand auf der "Ocean Viking" ausgerufen hatte, erhielt das Schiff heute die Erlaubnis, einen sicheren Hafen anzusteuern. Die 180 Flüchtlinge an Bord sollen am Montag ausgeschifft werden.

Montag, 06.07.2020, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.07.2020, 22:17 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Zwei Tage nach Ausrufung des Notstands an Bord hat die „Ocean Viking“ Instruktionen erhalten, in den Hafen der sizilianischen Hafenstadt Porto Empedocle einzulaufen. Die 180 aus Seenot geretteten Flüchtlinge würden am Montag im Hafen ausgeschifft, teilte SOS Mediterranée am Sonntagnachmittag auf Twitter mit. „Die unnötige Verzögerung hat Leben in Gefahr gebracht“, kritisierten die Seenotretter. Die EU habe in den vergangenen Tagen geschwiegen.

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Die italienischen Behörden hatten nach Angaben der Seenotrettungsorganisation am Sonntagvormittag Corona-Tests an Bord des Schiffs durchgeführt, während es sich südlich von Sizilien in internationalen Gewässern befand. Am Samstag war ein Team von Medizinern an Bord des Schiffes gekommen, um die psychologische Situation der Geretteten zu begutachten.

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Seehofer will EU-Asyl-Reform

Die Besatzung der „Ocean Viking“ hatte die Flüchtlinge in vier Einsätzen zwischen dem 25. und dem 30. Juni aus Seenot gerettet. Der Notstand war ausgerufen worden, nachdem zwei Gerettete sich ins Wasser gestürzt hatten. Wachsende Spannungen hätten sich in Androhung von Gewalt gegen Gerettete und die 44-köpfige Besatzung entladen, berichtete SOS Mediterranée.

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Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) äußerte am Sonntag die Hoffnung auf eine politische Verständigung bei der Reform des europäischen Asylsystems während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Deutschland hat die EU-Ratspräsidentschaft zum 1. Juli übernommen.

SOS Mediterranée: Kein Zeichen der Solidarität

„Blaupause für die Einigung in Europa“ könne die Vereinbarung sein, die bei der Seenotrettung getroffen wurde, sagte der Bundesinnenminister der „Welt am Sonntag“. Bislang beteiligten sich aber nur fünf bis sechs Staaten an diesem Notfallmechanismus, der vergangenes Jahr auf Malta beschlossen wurde und das tagelange Ausharren auf dem Mittelmeer von Seenotrettungsschiffen verhindern sollte.

„Wir haben keine Initiative zur Wiederaufnahme des Abkommens von Malta zur Umsiedlung geretteter Menschen gesehen, kein Zeichen der Solidarität mit den Küstenstaaten“, schrieb SOS Mediterranée auf Twitter. In der kommenden Woche kommen die EU-Innenminister zusammen, unter anderem um über die Seenotrettung zu sprechen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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