Muslime warten
Bundesländer stimmen jüdischer Militärseelsorge zu
Der Weg für jüdische Militärseelsorge in der Bundeswehr ist frei. Der Bundesrat ließ ein entsprechendes Gesetz passieren. Zunächst sind zehn Militärrabbiner für die rund 300 jüdischen Soldaten vorgesehen. Für Muslime in der Bundeswehr geht das Warten weiter.
Montag, 06.07.2020, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 15.01.2023, 12:17 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist der Weg für jüdische Militärseelsorge in der Bundeswehr frei. Am Freitag ließ der Bundesrat in Berlin das Gesetz für die Einrichtung eines Militärrabbinats passieren. Bislang regelten Staatsverträge allein die Seelsorge durch evangelische und katholische Geistliche. Im Dezember vergangenen Jahres wurde ein Staatsvertrag für die jüdische Militärseelsorge unterzeichnet, dessen gesetzliche Grundlage noch der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat bedurfte.
Der Vertrag sieht zunächst zehn Militärrabbiner vor. Bei Bedarf kann die Zahl aufgestockt werden. Evangelische Militärpfarrer sind derzeit gut 100 im Einsatz. Die Zahl katholischer Militärgeistlicher liegt bei rund 80. Militärseelsorger begleiten Soldaten im In- und Ausland und wirken am sogenannten lebenskundlichen Unterricht mit.
Von den derzeit rund 180.000 aktiven Soldaten der Bundeswehr gehörte rund 53.000 der evangelischen und rund 41.000 der katholischen Kirche an. Die Zahl der jüdischen Soldaten bei der Bundeswehr wird auf 250 bis 300 geschätzt, die der Muslime auf etwa 3.000. Militärimame sind seit vielen Jahren im Gespräch und werden von Fachleuten und Soldaten gefordert. Nennenswerte Fortschritte hat die Bundesregierung bisher nicht erzielt. (epd/mig)
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