Online-Ausstellung eröffnet
Jüdisches Leben in Deutschland
Die Online-Ausstellung "7Places - Sieben Orte" des Zentrums für verfolgte Künste in Solingen erzählt anhand von Beispielen die Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland. Unterstützt wird das interaktive digitale Projekt von den Vereinten Nationen.
Mittwoch, 11.11.2020, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 10.11.2020, 14:48 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Vereinten Nationen und das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen haben am Montag gemeinsam eine Online-Ausstellung über jüdisches Leben in Deutschland freigeschaltet. Die Schau unter dem Titel „7Places – Sieben Orte in Deutschland“ stellt sieben jüdische Gemeinden und ihre Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart vor. „Erinnern bedeutet, aus dem Gestern die richtigen Schlüsse für heute und morgen zu ziehen“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) anlässlich des Ausstellungs-Starts. Die Schau soll von Veranstaltungen mit internationalen Netzwerkpartnern begleitet werden. Außerdem soll eine digitale Lernplattform entstehen.
„Erinnerung darf nicht in historischer Rückschau erstarren“, mahnte Maas in einem Film zur Ausstellungseröffnung, die zum Gedenken an den Tag des Beginns der nationalsozialistischen Novemberpogrome 1938 am 9. November stattfand. Niemand dürfe mit den Achseln zucken, wenn auch heute fast täglich antisemitische Hetze und Gewalt stattfinde. UN-Kommunikationschefin Melissa Fleming ergänzte: „Die Ausstellung hilft uns zu verstehen, warum wir das Gedächtnis an die Grauen der Vergangenheit bewahren müssen.“
Gedenken an Ausgrenzung und Verfolgung
Auf der Website der Ausstellung können die Besucher über einen Zeitstrahl die Geschichte jüdischen Lebens anhand der Beispiele bis zu seinen Anfängen zurückverfolgen. Vorgestellt werden die Neue Synagoge Berlin, die Alte Synagoge in Essen, die Gedenkstätte der Landjuden an der Sieg, ein Gedenkort in Halle an der Saale, vertreten durch die Gedenkinstitution Leopold Zunz Zentrum e.V., die ehemalige Synagoge auf der Nordseeinsel Norderney, die Gedenkveranstaltung der Schüler des Gymnasiums Schwertstraße am Platz der ehemaligen Synagoge in Solingen und das in Köln entstehende LVR-Museum MiQua/Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier.
Der Direktor des Zentrums für verfolgte Künste, Jürgen Kaumkötter, erklärte, beleuchtet würden die Entstehung jüdischen Lebens in Deutschland über die Zeit der Zerstörung und des Holocaust, aber auch das Wiederauferstehen. Dokumentiert werden die Geschichte der Gemeinden und ihr Umgang mit dem Gedenken an Ausgrenzung, Verfolgung und Zerstörung anhand von historischen Fotografien, Kunstwerken, Dokumenten und Zeitzeugnissen. Das früheste Zeugnis stammt aus dem Jahr 321, in dem der römische Kaiser Konstantin Juden den Zugang zum Rat der Stadt Köln ermöglichte.
Weltweites Netzwerk
Kuratorin Birte Fritsch erklärte, mit „7Places“ entstehe über die Ausstellung hinaus ein weltweites Netzwerk. Kooperationspartner wie Gedenkstätten, Institutionen sowie Künstler beteiligten sich an dem Projekt. Geplant seien Veranstaltungen, die digital oder wenn möglich live vor Ort in den Partner-Institutionen stattfinden sollten. Außerdem solle eine Lernplattform entstehen, auf der sich Schüler sowie Studierende austauschen können.
Angeregt und unterstützt wurde die Ausstellung vom Holocaust and the United Nations Outreach Program anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung Deutschlands vom Nazi-Terror sowie der Gründung der Vereinten Nationen. (epd/mig) Aktuell Feuilleton
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