"Afropäisch"
Leipziger Buchpreis für britischen Autor Johny Pitts
Johny Pitts erhält für sein Buch "Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa" den Leipziger Buchpreis. Die Jury lobt das Buch als eine Reise ins 'inoffizielle' Europa, wo der unsichere, harte Alltag von Menschen unbemerkt bleibt.
Donnerstag, 10.12.2020, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 09.12.2020, 15:09 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Brite Johny Pitts erhält den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2021. Der Schriftsteller, Moderator und Fotograf werde für sein Buch „Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa“ geehrt, teilten die Geschäftsstelle des Buchpreises und die Stadtverwaltung Leipzig am Dienstag mit. In diesem nachdenklichen Buch verknüpfe der Autor Reportagen und literarische Essays zu einem zeitgenössischen Portrait. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis soll ihm zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse am 26. Mai verliehen werden.
Die Laudatio hält die Verlegerin, Autorin und Literaturagentin Elisabeth Ruge. Im Rahmen des Festaktes wird den Angaben zufolge auch der diesjährige Preisträger Laszlo Földenyi geehrt. Die Übergabe musste coronabedingt verschoben werden.
Johny Pitts ist Laut Jury „ein Bricoleur, ein erleuchteter, menschenfreundlicher Bastler im Lévi-Strauss’schen Sinne, einer, dessen Wahrnehmung nicht von Auftrag und Ideologie geprägt ist, einer, der im besten Sinne kontinuierlich an seinem Weltbild bastelt“. Mit wenig Geld und einem Interrail-Ticket habe er sich aus den industriellen Brachen Nordenglands auf den Weg gemacht, um in den Metropolen Europas jener Lebenserfahrung nachzuspüren, die er gleichsam versuchsweise als ‚afropäisch‘ bezeichne.
Suche nach der eigenen Identität
„Es ist eine Reise in die schwarze Diaspora, eine Reise ins ‚inoffizielle‘ Europa, unter Menschen, deren unsicherer, harter Alltag meist unbemerkt bleibt. Selbst Sohn einer weißen Arbeiterin aus Sheffield und eines schwarzen Soul-Sängers aus New York, dessen Mutter noch auf den Feldern South Carolinas Baumwolle pflückte, lässt er seine nachdenkliche, einfühlsame Reportage auch zu einer Suche nach der eigenen Identität werden“, heißt es in der Jury-Begründung.
Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 jährlich vergeben. Er zählt zu den wichtigsten Literatur-Auszeichnungen in Deutschland. (epd/mig) Aktuell Feuilleton
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