Weltgesundheitsorganisation
Weniger als zwei Prozent aller Corona-Impfungen in Afrika
Mehr als eine Milliarde Afrikaner stehen der WHO zufolge bei den globalen Impfkampagnen im Abseits. Weniger als zwei Prozent aller weltweit ausgelieferten Impfdosen seien in Afrika verabreicht worden.
Mittwoch, 14.04.2021, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 13.04.2021, 13:29 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Weltgesundheitsorganisation hat die mangelhafte Versorgung Afrikas mit Impfstoffen gegen Covid-19 kritisiert. Weniger als zwei Prozent aller weltweit ausgelieferten Impfdosen seien bislang an die Menschen in Afrika verabreicht worden, betonte die WHO-Regionaldirektorin, Matshidiso Moeti, vergangene Woche in Brazzaville (Republik Kongo). Gleichzeitig seien mehr als 70 Prozent des weltweit verfügbaren Corona-Impfstoffs an nur zehn Länder gegangen.
Mehr als eine Milliarde Afrikaner stünden bei den globalen Impfkampagnen noch im Abseits, beklagte die Regionaldirektorin während einer Video-Pressekonferenz. Moeti befürchtete weitere Verzögerungen der Vakzin-Lieferungen nach Afrika. Indien habe angesichts einer starken zweiten Corona-Welle den Export von Impfstoffen vorübergehend untersagt.
4,3 Millionen Corona-Fälle in Afrika
Indiens Pharmaindustrie stellt massenhaft Impfdosen her und soll sie im Auftrag des UN-Programms Covax nach Afrika ausführen. Moeti erklärte, dass diejenigen Länder Afrikas wie Ghana, Ruanda und Angola, die Vakzine erhalten hätten, die Wirkstoffe schnell verimpft hätten.
In Afrika leben rund 1,3 Milliarden Menschen. Auf dem Kontinent wurden laut WHO bislang 4,3 Millionen Covid-19-Fälle erfasst. Rund 114.000 Menschen seien an oder mit der Krankheit gestorben.
Experten warnen vor den Folgen
Experten warnen vor den Folgen einer Vernachlässigung armer Länder beim Kampf gegen Covid-19. Die Notsituation von ohnehin unter schwierigen Bedingungen lebenden Menschen werde durch die Pandemie weiter verschärft. Vor allem Jugendliche bleibe dann oft keine andere Wahl, als ihr Glück in der Flucht aus der eigenen Heimat zu suchen.
Im Covax-Programm haben sich mehrere internationale Organisationen wie die WHO, das Kinderhilfswerk Unicef und die Impfallianz Gavi zusammengeschlossen, um eine gleichmäßigere Verteilung von Corona-Impfstoffen zu gewährleisten. Insgesamt will Covax in diesem Jahr rund zwei Milliarden Impfdosen gegen Covid-19 ausliefern, die meisten davon sind für Entwicklungsländer bestimmt. (epd/mig) Aktuell Ausland
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