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Floyd-Prozess

Erleichterung nach Schuldspruch für Ex-Polizisten

Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd brachte der „Black Lives Matter“-Bewegung weltweit Aufmerksamkeit. Nach dem Schuldspruch gegen den früheren Polizisten Chauvin hoffen viele nun auf mehr Gerechtigkeit für alle US-Bürger im Alltag.

Donnerstag, 22.04.2021, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 21.04.2021, 16:16 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Der Schuldspruch gegen den früheren Polizisten Derek Chauvin ist in den USA mit Erleichterung aufgenommen worden. Nach dem dreiwöchigen Prozess hatte ein Geschworenengericht in Minneapolis (US-Staat Minnesota) Chauvin am Dienstag (Ortszeit) des Mordes für schuldig befunden. Der weiße Polizist hatte am 25. Mai 2020 den Afro-Amerikaner George Floyd bei einer brutalen Festnahme getötet. Empörung über den mit einem Handy aufgezeichneten Todeskampf des Opfers führten zu landesweiten Protestkundgebungen, die mehrere Monate anhielten. Das Strafmaß soll in etwa acht Wochen verkündet werden.

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US-Präsident Joe Biden sagte, aus dem Urteil könne eine „bedeutende Veränderung“ hervorgehen. US-Vizepräsidentin Kamala Harris ergänzte, die Erleichterung über das Urteil könne jedoch den Schmerz über den Verlust nicht nehmen. Es bringe die USA jedoch „einen Schritt näher“ zur Gerechtigkeit. Die USA habe eine lange Geschichte des Rassismus.

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Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michele Bachelet, sprach von einem bedeutsamen Urteil. Sie verlangte eine weitere juristische Verfolgung von Gewalttaten. Exzessiver Zwang und Tötungen durch Polizisten müssten vor Gericht verhandelt werden, verlangte sie am Mittwoch in Genf.

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Obamas loben Urteil

Ex-Präsident Barack Obama und Michelle Obama lobten das Urteil. „Wahre Gerechtigkeit“ erfordere jedoch eine Auseinandersetzung „mit der Tatsache, dass schwarze Amerikaner anders behandelt werden“. Millionen Menschen lebten in der „Angst, dass ihre nächste Begegnung mit der Polizei auch ihre letzte sein könnte“.

Etwa zwanzig Minuten vor der Urteilsverkündung in Minneapolis hatte die Polizei in Columbus (Ohio) laut Medienberichten die 16-jährige Afro-Amerikanerin Ma Khia Bryant erschossen. Bryant habe möglicherweise eine weitere Person mit einem Messer bedroht, berichtete die Zeitung „Columbus Dispatch“. Der Bürgermeister von Columbus, Andrew Ginther, sprach auf Twitter von einer „schrecklichen, herzzerbrechenden Situation“. Hintergründe seien noch nicht klar und es werde ermittelt, hieß es weiter.

„Heute können wir wieder atmen“

Dem Verurteilten Chauvin droht eine lange Haftstrafe. Drei Polizisten wird Beihilfe zum Mord vorgeworden. Das Verfahren gegen Tou Thao, Alexander Kueng und Thomas Lane soll im Sommer stattfinden. Auf eine Zivilklage von Floyds Familie hin hatte die Stadt Minneapolis im März den Hinterbliebenen 27 Millionen Dollar Schmerzensgeld gezahlt.

Der Bruder des Ermordeten, Philonise Floyd, sagte, er werde weiter für Gerechtigkeit eintreten. Doch „heute können wir wieder atmen“, fügte er hinzu. Der Generalstaatsanwalt von Minnesota, Keith Ellison, dankte den zahllosen Menschen im ganzen Land, die Gerechtigkeit für George Floyd verlangt hätten. Der Rechtsanwalt der Familie Floyd, Ben Crump, sprach von einem „Wendepunkt in der Geschichte“.

„Keine Gewinner“

Bei dem Prozess hatten mehr als 40 Menschen ausgesagt, vornehmlich Experten und Augenzeugen. Mehrere Vertreter der Polizei von Minneapolis belasteten Chauvin. Er habe gegen Vorschriften verstoßen. Cauvin sagte nicht aus. Die Polizeigewerkschaft „Police Officers Federation von Minneapolis“ erklärte laut der örtlichen Zeitung „Star-Tribune“, sie respektiere das Urteil. Es gebe in diesem Fall „keine Gewinner“ (epd/mig) Ausland Leitartikel

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