Neuer Höchststand
Mehr als 82 Millionen Menschen auf der Flucht
Die Zahl der Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, hat einen neuen Höchststand erreicht. UN-Angaben zufolge sind es inzwischen 82,4 Millionen Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Unterdrückung fliehen – fast jeder Zweite ist minderjährig.
Freitag, 18.06.2021, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 17.06.2021, 14:43 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Immer mehr Menschen sind laut UN auf der Flucht vor Unterdrückung, Menschenrechtsverletzungen, Gewalt und Krieg. Ihre Zahl habe 2020 mit fast 82,4 Millionen einen neuen Höchststand erreicht, erklärte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf. Zum Jahresende 2019 waren die Vereinten Nationen von rund 79,5 Millionen Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht ausgegangen.
Hinter den Zahlen stünden immer Menschen und ihr Leid, betonte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, anlässlich des Weltflüchtlingstages am kommenden Sonntag. Er rief die Länder auf, an den Fluchtursachen anzusetzen und etwa die vielen bewaffneten Konflikte zu befrieden.
Trotz Corona und der damit verbundenen Beschränkungen seien die Flüchtlingszahlen gestiegen, betonte der UN-Hochkommissar. Zur Eindämmung von Covid-19 hatten im vergangenen Jahr zahlreiche Länder ihre Grenzen geschlossen, dabei waren laut UN viele Grenzen auch für Schutzsuchende nicht mehr durchlässig.
Fast jeder Zweite minderjährig
Grandi erinnerte auch an das Schicksal der vielen Jungen und Mädchen unter 18 Jahren, die ihr Zuhause verloren. Rund 42 Prozent aller Menschen auf der Flucht gehörten dieser Altersklasse an, sagte er. Zudem seien laut Schätzungen fast eine Million Kinder zwischen 2018 und 2020 als Flüchtling geboren worden. Viele von ihnen würden jahrelang nichts anderes kennenlernen.
Das UNHCR bei den Flüchtlingszahlen nach Kategorien: Darunter sind 48 Millionen Kinder, Frauen und Männer, die sich im eigenen Land auf der Flucht befinden, beispielsweise in Äthiopien, im Sudan, im Jemen, in Mosambik oder Kolumbien. Weitere 20,7 Millionen gelten als Flüchtlinge unter dem Mandat des UNHCR. Diese Menschen sind wegen Gewalt und Repressionen aus dem eigenen Land in ein anderes Land geflüchtet, etwa aus Syrien oder Afghanistan nach Deutschland. Die Zahl der Asylsuchenden blieb mit 4,1 Millionen auf dem Stand des Vorjahres. (epd/mig) Aktuell Panorama
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