Kaum Einwanderung
Bevölkerung erstmals seit 2011 nicht gewachsen
Pandemiebedingt gab es im vergangenen Jahr wenig Einwanderung aus dem Ausland. Das schlägt sich in der Bevölkerungszahl nieder. Erstmals seit zehn Jahren gab es kein Wachstum. Auch das Durchschnittsalter ist angestiegen.
Dienstag, 22.06.2021, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 21.06.2021, 15:26 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Bevölkerung in Deutschland ist im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2011 nicht gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, lebten zum Jahresende 2020 insgesamt 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Damit blieb die Einwohnerzahl im Vorjahresvergleich nahezu unverändert, nachdem die Bevölkerung zwischen 2011 und 2019 kontinuierlich von 80,3 Millionen auf 83,2 Millionen gewachsen war.
Die Entwicklung im Pandemiejahr 2020 ist den Angaben zufolge auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einem ging die Nettoeinwanderung nach vorläufigen Ergebnissen von 294.000 im Jahr 2019 auf 209.000 im Jahr 2020 zurück. Zum anderen erhöhte sich der Überschuss der Sterbefälle über die Zahl der Geburten von 161.000 auf 212.000.
Trotz der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehenden erhöhten Sterblichkeit wuchs die Zahl der älteren Menschen im Jahr 2020 weiter. Am stärksten stieg die Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren mit einem Plus von 4,5 Prozent auf 5,9 Millionen. Die Zahl der Senioren zwischen 60 und 79 Jahren erhöhte sich leicht auf 18,2 Millionen (plus 0,5 Prozent).
Durchschnittsalter steigt
Dagegen nahm die Bevölkerung in der Altersgruppe zwischen 20 und 59 Jahren um 0,4 Prozent ab und umfasste Ende 2020 rund 43,7 Millionen Frauen und Männer. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren blieb mit 15,3 Millionen nahezu unverändert. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung erhöhte sich wie im Vorjahr um 0,1 auf 44,6 Jahre.
Am stärksten stieg die Einwohnerzahl in absoluten Zahlen in Bayern (15.000), gefolgt von Niedersachsen (10.000) und Brandenburg (9.000). Neben Nordrhein-Westfalen und Berlin waren Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bremen von Bevölkerungsverlusten betroffen. Insgesamt verzeichneten die westdeutschen Bundesländer (ohne Berlin) einen Bevölkerungszuwachs um 24.000 Einwohner auf 67,0 Millionen. In Ostdeutschland (ohne Berlin) nahm die Bevölkerungszahl um 30.000 auf 12,5 Millionen ab. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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