Studie
Ausland über zunehmenden Extremismus in Deutschland besorgt
Deutschland genießt im Ausland für seine stabile Demokratie einen guten Ruf. Einer aktuellen Studie zufolge gibt es auch gute Noten für die Geschichtsaufarbeitung. Populismus und Extremismus bereiten aber Sorgen.
Freitag, 09.07.2021, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 08.07.2021, 15:02 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Im Ausland wächst offenbar die Sorge über eine Zunahme von Populismus und Extremismus in Deutschland. Diese Entwicklung wird als eines der größten Risiken für das Land wahrgenommen, wie aus der Studie „Außenblick – Internationale Perspektiven auf Deutschland in Zeiten von Corona“ hervorgeht, die am Donnerstag in Bonn digital vorgestellt wurde. Für die Studie wurden über 600 Deutschland-Kenner aus 37 Ländern befragt.
Die Wurzeln für extremistische Tendenzen und Ressentiments werden der Studie zufolge vor allem auf bestehende soziale Spannungen und tieferliegende Sorgen wie den Verlust des Arbeitsplatzes zurückgeführt. Mit einer eigenen Identitätsfindung tue sich Deutschland immer noch schwer, hieß es.
Zwar werde Deutschland nicht als rassistisches Land wahrgenommen, betonte der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Johannes Ebert. „Aber es gibt einzelne Stimmen, die sagen, sie fühlen sich nicht mehr so aufgenommen wie früher.“ Hier müssten alle wachsam sein, dass dieser Trend nicht stärker werde.
Anspruch und Wirklichkeit
Kritisch ist der Blick auf Deutschland auch bei den Themen digitale Infrastruktur und Umweltschutz. Hier attestierten die an der Studie Teilnehmenden der Bundesrepublik eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Deutschlands Industrie sei bislang „weder innovativ noch grün genug“, so der Tenor.
Andererseits ist das Bild Deutschlands in der Wahrnehmung vieler der in der Studie Befragten eng mit der Stärke der deutschen Wirtschaft verbunden. Deutschland, so die Erwartung, müsse seine Innovationen stärken und zugleich „seine Bürokratie zähmen“.
Respekt für politisches System
Das politische System Deutschlands findet als „stabile Demokratie mit Vorbildwirkung“ unterdessen weltweit ungebrochenen Respekt. Vor dem Hintergrund weltweiter Auswüchse nationalistischer Tendenzen hebe sich Deutschland „trotz des auch hier gegebenen Drucks aus dem rechten Lager“ weiter positiv ab, heißt es in der Studie.
Sowohl aus amerikanischer als auch aus afrikanischer und asiatischer Perspektive besteht das Bild einer Politik auf Basis robuster demokratischer Prinzipien mit einem „institutionell fest verankerten“ Zusammenspiel der verschiedenen Interessengruppen: „Deutschland ist ein Rechtsstaat, dem ich vertraue“, lautet der Tenor. Damit verbunden sei die Hoffnung, dass die Bundesrepublik auch künftig eine zentrale Rolle beim Schutz von Menschenrechten spielt.
Lob und Kritik für Deutschland
Großen Respekt erhält Deutschland auch für die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus, mit der Politik und Gesellschaft ihre Lehren aus der Vergangenheit gezogen hätten. Als große Leistung werden vor allem die Wiedervereinigung und die Aufnahme Geflüchteter 2015 und 2016 wahrgenommen.
Mit seiner Kolonialgeschichte hat sich Deutschland aus Sicht der Befragten dagegen noch nicht genug auseinandergesetzt. Demnach hat Deutschland „historische Gedächtnislücken“. Mit Blick auf die Restitutionspolitik wird kritisiert, man höre immer noch eine starke Positionierung gegen die Rückgabe von Kunstobjekten heraus mit der Begründung, dass es in Afrika keine passenden Möglichkeiten gebe, diese Kunstwerke auszustellen und zu bewahren.
Teilnehmer erwarten mehr Austausch
Mit Blick auf Deutschlands Rolle in der Welt erwarten die Teilnehmer der Umfrage, dass sich das Land bei Forschung, Wissenschaft, Kunst und Kultur noch intensiver austausche. Gleichzeitig wurden die bestehenden weltweiten Kultur- und Wissenschaftsbeziehungen hervorgehoben.
Die Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und des Goethe-Instituts, die für die Befragung auf Experten aus ihren Partnernetzwerken im Ausland zurückgriffen. (epd/mig) Leitartikel Panorama
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Vieles von dem, was hier vor gebracht wird, inwieweit sich Deutschland noch bewegen muss ist richtig!
Auch die Aufnahme der Asylsuchenden aus den Kriegsgebieten und der Migranten aus anderen Regionen, die sehr instabil sind, ist eine Angelegenheit, die ich als Deutscher begrüße!
Allerdings muss ich in letzter Zeit leider feststellen, dass Jene, die sich hier niedergelassen haben und hier einen Bleibestatus erlangt haben, immer größere Ansprüche stellen, dass die Deutschen sich ihnen anpassen sollen, anstatt dass die Menschen, die wir aufgenommen haben in unsere Gesellschaft integrieren!
Es ist nicht richtig, dass immer mehr Muslime meinen, hier ihres Glaubens halber Sonderrechte genießen zu können oder der Meinung sind, dass sie teilweise ungestraft, hier verbotene Flaggen oder andere Hoheitszeichen von Terrororganisationen zeigen oder huldigen können, ohne mit den gleichen Strafen rechnen zu müssen, wie die Deutschen, wenn sie die Nazi Flagge zeigen oder den Hitlergruß!
Auch muss es nicht sein, dass Migranten sich in unserem Land weiterhin ihren Landesfürsten verpflichtet fühlen, du den sie dann auch noch Straftaten begehen!
Wer sich hier im Land aufhält, muss lernen, sich in der Gesellschaft der Deutschen zu integrieren und nicht meinen, nur Laut genug zu sein, um als Minderheit Sonderrechte durchzusetzen!
Auch diese Art und Weise, wie zaghaft die deutsche Politik mit diesen Forderungen umgeht, erregt im Ausland ein gewisses Missbehagen, denn es wird EU weit befürchtet, dass sich diese Minderheiten Forderungen etablieren!
Da ich des öfteren bei Familienmitgliedern, die in ganz Europa verteilt leben, zu Besuch bin, erfahre ich diese Ängste der Leute, die im Umfeld meiner Kinder leben!
Sie alle sind der Meinung, dass unsere Politik sich in dieser Hinsicht, zuviel gefallen lässt, in dem sie versucht allen gerecht zu werden, selbst gegen die eigene Gesellschaft!!!