Sachsen
Mob-Angriff im Bus auf Somalier – einer war Polizist
Ein brutaler Angriff auf einen Somalier in einem sächsischen Bus sorgt seit Tagen für Entsetzen. Jetzt wurde bekannt, dass einer der Angreifer ein Polizist ist. Die Polizeidirektion Zwickau hat ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Mittwoch, 21.07.2021, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 20.07.2021, 21:25 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Beim Angriff auf einen Somalier im Erzgebirgsort Aue-Bad Schlema vor wenigen Tagen soll ein Polizeibeamter anwesend gewesen sein. Das hätten bisherige Ermittlungen und erste Befragungen der acht verdächtigen Männer zwischen 37 und 49 Jahren ergeben, teilte die Polizeidirektion Chemnitz am Dienstag mit. Der Beamte der Polizeidirektion Zwickau hatte an dem Tag den Angaben zufolge dienstfrei. Er sei Teil der angreifenden Gruppe gewesen.
„Nach Sichtung der Videoaufnahmen aus dem Linienbus ist ein aktiver Beitrag des Beamten an der gefährlichen Körperverletzung nicht ersichtlich“, hieß es. Zu sehen sei aber, dass der Polizeibeamte den Angriff nicht unterbunden habe und dem leicht verletzten 20-Jährigen nicht zu Hilfe kam.
Disziplinarverfahren eingeleitet
Die Ermittlungen werden wegen gefährlicher Körperverletzung fortgesetzt. Es werde unter anderem zu prüfen sein, ob sich der Polizist strafbar gemacht hat. Die Polizeidirektion Zwickau hat ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet.
Laut Polizei hatten mehrere Männer am Samstagabend in einem Bus einen 20-jährigen Somalier beleidigt, zu Boden gestoßen und mit Tritten verletzt. Das Opfer sei ausländerfeindlich beleidigt worden. Mindestens zwei Männer aus der Gruppe hätten den Mann zu Boden gestoßen und auf ihn eingetreten. Der Busfahrer alarmierte die Polizei. (epd/mig) Aktuell Panorama
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