Studie
Starker Anstieg antisemitischer Taten im Südwesten
Antisemitismus begegnet Juden in Baden-Württemberg potenziell in allen Lebensbereichen und nimmt Formen bis hin zu tödlicher Gewalt an. Dies geht aus einem aktuellen Bericht der Meldestelle gegen Antisemitismus hervor.
Mittwoch, 04.08.2021, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 03.08.2021, 15:53 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die baden-württembergische Meldestelle gegen Antisemitismus registriert einen starken Anstieg von Handlungen gegen Juden. Im ersten Halbjahr 2021 seien bereits 334 Fälle gemeldet worden, sagte Günter Bressau von der Jugendstiftung Baden-Württemberg in Stuttgart. Im gesamten vergangenen Jahr seien es 228 Meldungen gewesen.
Der größte Teil antisemitischer Handlungen sind laut Bressau Hetzkommentare im Internet. Sie stammten ganz überwiegend von Rechtsextremisten. Die Meldestelle der Jugendstiftung dokumentiere nicht nur antisemitische Vorfälle, sondern bringe sie möglichst auch zur Anzeige, etwa wegen Volksverhetzung oder Holocaust-Leugnung, erläuterte Bressau.
Laut einer Studie des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) gibt es durchschnittlich pro Woche drei antisemitische Straftaten in Baden-Württemberg. Daniel Poensgen, wissenschaftlicher Referent bei RIAS, berichtete von antijüdischen Aktionen und Beleidigungen auf offener Straße und in Schulen. Grundlage der Studie waren 18 Tiefeninterviews mit Jüdinnen und Juden sowie zwei mit Vertretern der Zivilgesellschaft. (epd/mig) Aktuell Panorama
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