125.000 Menschen pro Jahr
Nach Kritik will Biden Flüchtlingsaufnahme verdoppeln
Nach Kritik an ihrem Flüchtlingskontingent hat die US-Regierung eine Verdoppelung für die nächsten Monate in Aussicht gestellt. Die UN hoffen auf einen Vorbildeffekt. Zugleich werden Forderungen nach ausreichend Mitteln laut.
Mittwoch, 22.09.2021, 5:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 21.09.2021, 16:17 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die US-Regierung will innerhalb eines Jahres bis zu 125.000 Flüchtlinge aufnehmen. Dabei würden bestimmte Gruppen von Menschen besonders berücksichtigt, teilte das Außenministerium am Montag (Ortszeit) mit. Dazu gehörten Menschen aus Mittelamerika, Geflohene aus Hongkong, Dissidenten und Rohingya aus Myanmar sowie Uiguren aus China.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR begrüßte die Ankündigung. Die US-Regierung und das amerikanische Volk bekundeten damit ihre Bereitschaft zur Unterstützung besonders schwacher Menschen, betonte UNHCR-Sprecherin, Shabia Mantoo, am Dienstag in Genf. Die USA sendeten damit auch ein klares Signal an die Welt, dass die globale Flüchtlingskrise gemeinsam gemeistert werden müsse, sagte Mantoo. Andere Länder sollten ebenso großzügig eine dauerhafte Umsiedlung für Geflohene anbieten.
Die Aufnahme der 125.000 Menschen bezieht sich auf das Haushaltsjahr 2022, das im Oktober beginnt. Die Ankündigung der US-Regierung erfolgte nach Kritik von Hilfsverbänden am Aufnahmeziel von 62.500 Flüchtlingen für das laufende Jahr.
Warnung vor Symbolpolitik
Besonders berücksichtigt werden laut US-Außenministerium auch Afghaninnen und Afghanen, die unter der gegenwärtigen Taliban-Regierung wegen ihrer Tätigkeit für die USA besonders gefährdet sind. Ebenso sollen Angehörige sexueller Minderheiten sowie Transsexuelle bevorzugt in den USA Zuflucht finden. Laut den Nachrichtensender CNN erwarten die USA bis Ende September insgesamt 65.000 Menschen aus Afghanistan. Manche besäßen bereits die US-Staatsbürgerschaft oder eine Aufenthaltsgenehmigung.
Hilfsorganisationen begrüßten die Verdoppelung der Flüchtlingsobergrenze. Die Präsidentin des Lutherischen Immigrations- und Flüchtlingsdienstes, Krish O’Mara Vignarajah, warnte jedoch, die Maßnahme werde „weitgehend symbolisch“ bleiben, wenn die Regierung nicht „bedeutende Ressourcen“ freimache für die Bearbeitung der Aufnahmeanträge. Das Haushaltsjahr 2022 beginnt am 1. Oktober. (epd/mig) Aktuell Ausland
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