Plus zwei Prozent
Mehr als jeder Vierte in Deutschland hat Migrationserfahrung
Gut 27 Prozent bzw. 22,3 Millionen Menschen in Deutschland haben einen sogenannten Migrationshintergrund. Das entspricht einem Zuwachs von zwei Prozent, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Dienstag, 12.04.2022, 18:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 12.04.2022, 12:35 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
22,3 Millionen der in Deutschland lebenden Menschen haben einen sogenannten Migrationshintergrund. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, entspricht das einem Bevölkerungsanteil von 27,2 Prozent. Als Menschen mit Migrationshintergrund zählen Personen, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.
Den auf Basis des Mikrozensus ermittelten Daten zufolge erhöhte sich die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund von 2020 zu 2021 um zwei Prozent. Im vergangenen Jahr hatten rund 53 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund die deutsche Staatsangehörigkeit und etwa 47 Prozent die Staatsangehörigkeit eines anderen Landes.
Zwei Drittel aus Europa
Dabei ist die überwiegende Mehrheit der ausländischen Bevölkerung mit Migrationshintergrund selbst eingewandert (84 Prozent), bei den Deutschen mit Migrationshintergrund waren es nur 43 Prozent. Mehr als die Hälfte der 11,8 Millionen Deutschen mit Migrationshintergrund besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit seit der Geburt (54 Prozent).
Knapp zwei Drittel (62 Prozent) aller Menschen mit Migrationshintergrund sind nach Angaben des Bundesamtes aus einem anderen europäischen Land Eingewanderte oder deren Nachkommen. Die zweitwichtigste Herkunftsregion ist Asien. Wichtigste Herkunftsländer sind die Türkei (12 Prozent), gefolgt von Polen (10 Prozent), der Russischen Föderation und Kasachstan (jeweils 6 Prozent) und Syrien (5 Prozent).
Jeder Zweite spricht überwiegend deutsch
Von den Personen mit Migrationshintergrund spricht zu Hause fast jeder Dritte (32 Prozent) ausschließlich und weitere 14 Prozent vorwiegend deutsch. Dies entspricht zusammen knapp der Hälfte (46 Prozent) aller Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Neben Deutsch sind die am häufigsten gesprochenen Sprachen Türkisch (8 Prozent) gefolgt von Russisch (7 Prozent) und Arabisch (5 Prozent).
Knapp die Hälfte (49 Prozent) aller Personen mit Migrationshintergrund ist den Angaben zufolge mehrsprachig und spricht zu Hause sowohl Deutsch als auch (mindestens) eine weitere Sprache. Dies trifft nur auf 2 Prozent der Personen ohne Migrationshintergrund zu. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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