Gerücht widerlegt
Fast alle Ukraine-Flüchtlinge sind ukrainische Staatsbürger
In sozialen Netzwerken hält sich das Gerücht, unter die Flüchtenden aus der Ukraine mischten sich Asylsuchende aus anderen Ländern ein. Nach Angaben der Bundespolizei ist dieses Gerücht widerlegt. 95 Prozent der Geflüchteten sind demnach ukrainische Staatsbürger.
Mittwoch, 20.04.2022, 18:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 21.04.2022, 7:49 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Nach Angaben der Bundespolizei sind mehr als 95 Prozent der seit dem 24. Februar aus der Ukraine nach Deutschland Geflüchteten ukrainische Staatsbürger. Das teilte die Bundespolizei dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ in Berlin mit. 88 Prozent der von der Bundespolizei festgestellten Kriegsflüchtlinge konnten sich demnach mit einem biometrischen Pass ausweisen.
Damit ist das in sozialen Netzwerken verbreitete Gerücht, unter die Ukraine-Flüchtenden mischten sich viele Geflüchtete aus anderen Ländern, widerlegt. Aufgrund dieser Behauptung wurden politische Forderungen gestellt, Grenzkontrollen durchzuführen, um Menschen, die keine ukrainischen Staatsbürger sind, zurückzuweisen. Aus der Ukraine flüchten auch nicht ukrainische Staatsbürger, die dort ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatten, studierten oder für eine vorübergehende Zeit arbeiteten.
Wie das RND schrieb, wurden seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs laut Angaben der Bundespolizei und des Bundesinnenministeriums bis zum 11. April insgesamt 335.578 aus der Ukraine Geflüchtete in Deutschland festgestellt. Die tatsächliche Zahl der nach Deutschland Geflüchteten liegt wahrscheinlich aber höher, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen. (epd/mig)
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