„Viele besorgniserregende Beispiele“
Hilfswerke verurteilen Verhaftung geflüchteter Kinder in EU-Staaten
In vielen europäischen Ländern werden geflüchtete Kinder verhaftet. Teilweise irreparable Gesundheitsschäden sind die Folge. Hilfswerke fordern ein Stopp dieser Praxis. Es gebe menschenwürdigere und kosteneffizientere Alternativen.
Donnerstag, 07.07.2022, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 07.07.2022, 8:55 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, das Kinderhilfswerk Unicef und die Internationale Organisation für Migration (IOM) haben die Inhaftierung von geflüchteten Mädchen und Jungen in europäischen Ländern verurteilt. Die Inhaftierung habe tiefgreifende und negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und könne ihre kognitive Entwicklung nachhaltig beeinträchtigen, warnten die drei UN-Hilfsorganisationen am Dienstag in Genf.
Es sei erwiesen, dass die Inhaftierung psychische Probleme verschlimmere. Inhaftierte Kinder seien dem Risiko ausgesetzt, an Depressionen und Angstzuständen zu leiden. Die Minderjährigen könnten auch Opfer von Gewalt und Missbrauch werden. Bei einer Untersuchung von IOM, UNHCR und Unicef in 38 europäischen Ländern seien viele besorgniserregende Beispiele für die Inhaftierung von Kindern gefunden worden.
„Geflüchtete Kinder sind Kinder“
„Mehrere Länder in Europa haben gezeigt, dass Alternativen zur Inhaftierung von Kindern und Familien sicher, menschenwürdig und kosteneffizient sein können“, sagte Pascale Moreau, UNHCR-Regionaldirektorin für Europa. „Wir fordern alle europäischen Staaten auf, diese Ansätze zu übernehmen, um die Rechte und das Wohlergehen von geflüchteten Kindern zu schützen.“ Alternativen zur Inhaftierung seien betreutes, unabhängiges Wohnen, Pflegefamilien und familiale Betreuung und kinderzentrierte Modelle, die für die Aufnahmestaaten praktikable Lösungen bieten.
„Geflüchtete Kinder sind in erster Linie Kinder, unabhängig davon, woher sie kommen und warum sie ihre Heimat verlassen haben. Die Inhaftierung von Kindern ist niemals in ihrem Interesse, sie ist eine Verletzung ihrer Rechte und muss um jeden Preis vermieden werden“, sagte Afshan Khan, UNICEF-Regionaldirektor für Europa und Zentralasien. (epd/mig) Aktuell Panorama
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