Forderung umgesetzt

Meldestelle für antiziganistische Vorfälle gestartet

Eine systematische Erfassung antiziganistischer Vorfälle fehlte bislang, obwohl Schätzungen von einer Vielzahl an Fällen ausgehen. Jetzt ist eine Meldestelle offiziell an den Start gegangen. Damit wurde eine Empfehlung der Expertenkommission umgesetzt.

Donnerstag, 07.07.2022, 21:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 07.07.2022, 18:46 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Für Angriffe oder Beleidigungen gegen Sinti und Roma gibt es künftig eine eigene Meldestelle. In Berlin ist am Dienstag die bundesweite Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) offiziell an den Start gegangen, wie der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma mitteilte. Die Meldestelle hat sich zum Ziel gesetzt, das Dunkelfeld von Hasskriminalität, Beleidigungen und Diskriminierung gegenüber Sinti und Roma aufzuhellen. Fälle können online über die Seite www.antiziganismus-melden.de bekannt gemacht werden.

Eine systematische Erfassung antiziganistischer Vorfälle fehle bislang, sagte der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler. Er erhofft sich nach eigenen Worten Erkenntnisse über den Bedarf an rechtlicher Begleitung, Beratung und Unterstützung sowie Möglichkeiten der Prävention. Der Bund unterstützt die Meldestelle.

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Forderung der Expertenkommission umgesetzt

Sie ist eine Konsequenz aus dem Bericht einer unabhängigen Expertenkommission, die in der vergangenen Wahlperiode zum Ergebnis gekommen war, dass Ablehnung von Sinti und Roma in Deutschland weit verbreitet ist, Stereotype vorherrschen und Mitglieder der Minderheit diskriminiert werden. Auch Vertreter der Sinti und Roma hatten in der Vergangenheit wiederholt eine bessere Datenlage gefordert. Die neue Struktur wird den Angaben zufolge antiziganistische Vorfälle bundesweit einheitlich erfassen, dokumentieren und auswerten.

Eine ähnliche Struktur gibt es für antisemitische Vorfälle mit der „Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus“ (RIAS). Auch sie wurde gegründet, um eine umfassendere und detailliertere Auskunft über Hass und Beleidigungen zu geben als es die offizielle Kriminalstatistik kann. (epd/mig) Aktuell Panorama

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