Maria Böhmer
„Die Schulen müssen Orte der Integration werden“
Anlässlich des EU-Projekttages hat Staatsministerin Maria Böhmer dazu aufgerufen, die Schulen in Deutschland zu Orten der Integration weiterzuentwickeln.
Dienstag, 10.03.2009, 9:13 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 12.08.2010, 7:15 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
„Schulen mit einem Anteil von 80-90 Prozent Migranten aus EU-Ländern und anderen Regionen sind keine Seltenheit mehr. Viele Jugendlichen aus Zuwandererfamilien haben Probleme mit der deutschen Sprache und verlassen im Schnitt doppelt so häufig wie einheimische Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Umso wichtiger ist es, die jungen Migrantinnen und Migranten in den Schulen optimal zu fördern. Denn Bildung ist der Schlüssel für Integration“, erklärte die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. „Das Ziel muss lauten: Wir entwickeln die Schule zum Ort der Integration. Das heißt: Wir machen sie zu einem Ort der gemeinsamen Sprache. Deutsch wird systematisch vermittelt- nicht nur im Deutschunterricht. Schule ist auch ein Ort der gemeinsamen Werte. Toleranz, Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit und Demokratie verstehen sich nicht von selbst. Zudem machen wir die Schule zu einem Ort der Begegnung, zu dem alle Eltern gerne kommen, weil sie wissen, dass sie hier Rat und Hilfe erhalten. Schließlich sind Schulen Orte der gelebten Vielfalt, wo jeder seine Potenziale entfalten und seine Erfahrungen einbringen kann“, betonte Böhmer.
Die Staatsministerin erinnerte an die im Nationalen Integrationsplan gemachten Zusagen der Länder, bis 2012 die Leistungen der Jugendlichen aus Zuwandererfamilien an das Leistungsniveau der Einheimischen heranzuführen. Außerdem soll die Zahl der Schulabbrecher halbiert werden. Maria Böhmer: „Um diese Ziele zu erreichen, brauchen die Schulen mit einem hohen Migrantenanteil mehr Geld, mehr Lehrer und Schulsozialarbeiter, sowie mehr Zeit. Der Bildungserfolg darf nicht länger von der sozialen und ethnischen Herkunft abhängen.“
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