Mehr Zulauf
Zahl der Rechtsrock-Konzerte steigt wieder
Der weitgehende Wegfall von Corona-Einschränkungen lässt die Zahl von Neonazi-Konzerten wieder steigen. 78 Veranstaltungen zogen bis zur Jahresmitte knapp 4.000 Besucherinnen und Besucher an. Petra Pau appelliert an Innenministerin Nancy Faeser.
Donnerstag, 04.08.2022, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 04.08.2022, 15:08 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Nach zwei Jahren Corona-Pandemie steigt die Zahl rechtsextremer Musikveranstaltungen in Deutschland wieder. Das geht aus Anfragen der Linken-Fraktion hervor, die dem MiGAZIN vorliegen. Demnach zählten die Behörden im ersten Halbjahr dieses Jahres bundesweit 78 Rechtsrock-Konzerte, Liederabende und Parteiveranstaltungen mit Auftritten von Musikern der rechtsextremen Szene. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es insgesamt nur 31 derartige Veranstaltungen.
Auch der Zulauf zu diesen Treffen der Neonazi-Szene nehme wieder zu. Knapp 4.000 Besucher gab es im ersten Halbjahr 2022 gegenüber weniger als 800 in der ersten Hälfte des Vorjahres. Allerdings sei die rechte Szene damit noch weit vom Niveau der Vor-Corona-Zeit entfernt. 2019 seien zu 197 Konzerten im ersten Halbjahr mehr als 11.000 Menschen gekommen.
Die Linken-Bundestagsabgeordnete Petra Pau erklärte: „Leider führt die gefühlt entspanntere Corona-Lage auch zu einer Wiederbelebung der Rechtsrock-Szene. Für Finanzierung und Vernetzung der Nazis ist das ein zentrales Feld.“ Pau forderte von Innenministerin Nancy Faeser (SPD), den Druck auf die Szene zu erhöhen. (epd/mig)
Aktuell PanoramaWir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen