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Antiziganismus-Beauftragter

Ukraine-Hilfen kommen bei Roma nicht an

Hilfeleistungen in die Ukraine kommen bei der Minderheit der Roma kaum an, bemängelt der Antiziganismusbeauftragte Daimagüler. Das müsse sich ändern. Auch die schlechtere Behandlung von Geflüchteten Roma aus der Ukraine müsse ein Ende finden.

Sonntag, 07.08.2022, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 06.08.2022, 12:47 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler, will gegen eine Benachteiligung von Roma bei der Ukraine-Hilfe vorgehen. Er sagte nach einer Reise in das Land am Freitag in Berlin: „Wir müssen sicherstellen, dass Hilfsleistungen bei den Roma in der Ukraine ankommen.“ Der Beauftragte kündigte einen Bericht an die Bundesregierung an. Um hierzulande den Roma unter den Geflüchteten besser zu helfen, müsse man mit den Organisationen der Minderheit zusammenarbeiten, sagte Daimagüler.

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Er machte sich außerdem dafür stark, den Roma-Überlebenden des Holocaust und der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg gezielt zu helfen. Die Menschen erhalten Hilfen aus der deutschen Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft. Man müsse prüfen, ob diese verstärkt werden könnten, sagte Daimagüler.

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Nach Angaben des Co-Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Sinti und Roma, Daniel Strauß, leben in der Ukraine rund 400.000 Roma, das entspricht etwa 1 bis 1,5 Prozent der Bevölkerung. Bei ihnen kämen kaum Hilfen an, berichtete Strauß. Als Grund nannte er die Diskriminierung und Benachteiligung der Bevölkerungsgruppe in allen Lebensbereichen. Bei Lwiw im Westen der Ukraine etwa lebten rund 1.400 Menschen unter prekärsten Bedingungen in den umliegenden Wäldern.

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Schlechte Behandlung von Roma erntet Kritik

Daimagüler und Strauß kritisierten zudem, dass Roma auf der Flucht schlechter behandelt würden als andere Kriegsflüchtlinge und mit Beleidigungen, Zurückweisungen oder Übergriffen konfrontiert seien. Ihm als Beauftragten seien 15 bis 18 solcher Vorfälle gemeldet worden, sagte Daimagüler.

Daimagüler ist der erste Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung und wurde im März dieses Jahres ins Amt berufen. Daimagüler hat sich als Anwalt von Opfern politisch motivierter Hassverbrechen einen Namen gemacht. Er war Vertreter der Nebenklage im Münchener NSU-Prozess und vertrat jüdische Überlebende und Überlebende des Völkermords an den Sinti und Roma. (epd/mig) Aktuell Panorama

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